Pride mit Stadtpräsident Ein neuer Wind weht in Polen - zur Freude der Community
Es darf durchaus als eine Revolution benannt und als ein starkes Zeichen für die LGBTI*-Community in Polen gewertet werden: Erstmals in der Geschichte nahm am Pride in Krakau am vergangenen Wochenende der frisch gewählte Stadtpräsident teil.
Kampf für Gleichheit und Akzeptanz
Zusammen mit rund 8.000 Teilnehmern marschierte der neu gewählte Stadtpräsident Aleksander Miszalski (43) an der Spitze der Demonstration, die unter dem Motto „Krakau für Gleichheit“ für mehr Akzeptanz in der Gesellschaft und mehr Rechte für Homosexuelle eintrat – aktuell steht die mögliche Einführung einer Lebenspartnerschaft für Schwule und Lesben im Raum. Anfangs hatte der neu gewählte Premierminister Donald Tusk noch eine Ehe angedacht, vielleicht wird in einem ersten Schritt aber zunächst doch eine Lebenspartnerschaft umgesetzt, die rechtlich offenbar schneller und leichter umsetzbar sein könnte.
Ein Krakau für alle
Der Pride in Krakau fand dabei zum zwanzigsten Mal statt – noch nie mit so vielen Menschen. Krakau ist hinter Warschau die zweitgrößte Stadt Polens mit rund 770.000 Einwohnern. Miszalski wurde erst im Mai 2024 in einer knappen Stichwahl neu in sein Amt gewählt und hatte bereits in den ersten Tagen angekündigt, beim CSD teilnehmen zu wollen – nun hat er den Worten tatsächlich Taten folgen lassen. Zudem ließ er im Rathaus eine Regenbogenfahne hissen. Online erklärte der 43-jährige Politiker: „Ich möchte ein rücksichtsvolles und tolerantes Krakau aufbauen, ein Zuhause für alle, das offen für alle ist. Vielfalt ist unsere Stärke!“