Direkt zum Inhalt
Grundgesetz-Änderung
Rubrik

Grundgesetz-Änderung Erneute Forderung nach Grundgesetzergänzung - mit Unterstützung des katholischen Laienverbandes

ms - 25.11.2024 - 10:30 Uhr

Verzweiflungstat oder schlicht schlechtes Timing? Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat sich am Wochenende für die Ergänzung des Grundgesetzes in Artikel 3.3 ausgesprochen. Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, freute sich über den Beschluss. Mehr als ein nett gemeinter symbolischer Akt ist das Vorgehen der Dachorganisation von rund zwanzig Millionen katholischen Laien allerdings erstmal nicht – die geplante Grundgesetzerweiterung um die „sexuelle Identität“ als besonders schützenswerte Gruppe von Menschen ist spätestens mit dem Ende der Ampel-Regierung erneut gescheitert. 

Lehmann appelliert an Bundestag 

Lehmann betonte trotzdem: „Viele engagierte Menschen in der katholischen Kirche setzen sich seit Jahren gegen die Ausgrenzung und für die Gleichberechtigung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie anderen queeren Menschen ein. Sie machen deutlich, dass sich Religion und die Akzeptanz von LSBTIQ* nicht ausschließen müssen (…) Das ausdrückliche Verbot der Diskriminierung wegen sexueller Identität sollte im Artikel 3 Absatz 3 ergänzt werden, um LSBTIQ* auch explizit durch die Verfassung vor Diskriminierung zu schützen. Ich appelliere an die demokratischen Fraktionen im Bundestag, dafür den Weg freizumachen.“ Ein Appell, der mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit derzeit mitten im Wahlkampf zur Bundestagswahl im Februar 2025 kein Gehör finden dürfte

Lehmann bleibt in der Politik 

Trotz des Scheiterns der allermeisten queer-politischen Projekte nach rund drei Jahren Ampel-Regierung möchte Lehmann weiterhin in der Politik aktiv bleiben und sich für queer-politische Themen einsetzen. Die Unterstützung der Basis ist ihm sicher: Beim Landesparteitag der Grünen in Nordrhein-Westfalen wurde der Kölner zuletzt mit rund 90 Prozent Zustimmung im Amt des grünen Landesvorsitzenden zusammen mit der Düsseldorferin Monika Düker bestätigt. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Eklat in Manchester

Homophobe Hetze bei Musical

Eklat in Manchester: Homophobe Zuschauer stoppten das Dolly-Parton-Musical, weil ein Charakter im Stück schwul ist.
Einsatz gegen HIV

Öffentliches Testen in England

Einsatz gegen HIV und das damit verbundene Stigma: Großbritanniens Premierminister Starmer lässt sich öffentlich auf HIV testen.
Urteilsverkündung in Berlin

Haftstrafen nach Dating-Masche

Urteilsspruch: Drei bis fünfeinhalb Jahre Haft für vier Täter zwischen 18 und 21 Jahren, die in Berlin einen 57-jährigen Schwulen brutal ausraubten.
Werbung für Demokratie

Bündnis für Zusammenhalt

Mit einem landesweiten Büdnis will der LSVD+ und über 60 weitere Organisationen die Demokratie in Deutschland stärken.
Klagewelle gegen Trump

Bundesstaaten, Ärzte, Familien klagen

Die Dekrete des neuen US-Präsidenten Trump stoßen auf massiven Widerstand - gerade im Bereich LGBTIQ+. Jetzt rollt eine erste Klagewelle los.
Pulse Gedenkstätte

Mahnmal für 49 LGBTIQ+-Opfer

Nach Streitigkeiten stehen jetzt die Pläne für eine würdige Gedenkstätte nach dem Amoklauf im Pulse Club Orlando 2016, bei dem 49 Menschen starben.
Kritik an Merz und LSVD+

Schwule und Lesben in der Union

Der Verein der Lesben und Schwulen in der Union übt Kritik an Merz´ Aussage zur Geschlechterfrage und an den Wahlprüfsteinen des LSVD+.
Keine Bühne für die AfD

Streit um Bildungsmesse

Die LSVD+-Verbände Hessen und Baden-Württemberg rufen dazu auf, der AfD bei der Bildungsmesse Stuttgart keine Bühne zu geben.
Kim Davis und kein Ende

Kampf gegen die Homo-Ehe

Kim Davis und kein Ende: Die homophobe US-Standesbeamtin kämpft weiter und es wird gefährlich: Streicht der Supreme Court die Ehe für alle in den USA?