Abstimmung über den ESC Die Schweizer stimmen am Sonntag über den ESC ab - die Community drückt die Daumen
Findet der Eurovision Song Contest (ESC) im kommenden Jahr in der Schweiz statt oder kommt es zu einem Eklat? Am Sonntag stimmen die Schweizer in Basel darüber ab, ob der internationale Musikwettbewerb in der Stadt veranstaltet werden darf oder eben auch nicht.
Satanismus und Gotteslästerung
Bereits im Sommer dieses Jahres sprachen sich die Schweizer Volkspartei (SVP), der Bund der Steuerzahler und die christlich nationalkonservative und fundamental-religiöse Eidgenössisch-Demokratische Union, kurz EDU, gegen den ESC aus – die Rede war von Gotteslästerung, Satanismus und Okkultismus, der vom ESC ausgehen würde. Der „peinliche Regenbogen-Anlass“ sei zudem ein herber „Imageverlust für die Schweiz“. Darüber hinaus kostet er den Steuerzahler umgerechnet rund 41 Millionen Euro.
Wie entscheiden sich die Basler?
So absurd manche Behauptungen klingen mögen, die Kleinstpartei EDU schaffte es mittels einer Unterschriftensammlung trotzdem, ein Referendum zu erzwingen, sodass die Basler nun über die Finanzierung des ESC abstimmen dürfen.
Sollte eine Mehrheit der Stadtbewohner sich allerdings tatsächlich gegen den Songcontest aussprechen, wäre dieser ernsthaft in Gefahr. Zudem sind die Planungen bereits soweit fortgeschritten, dass ein Ausweichen auf eine andere Stadt kaum mehr möglich ist – und hier gegebenenfalls dann ebenso eine Volksabstimmung angesetzt werden könnte.
Gewinnerwartungen durch den ESC
Die Argumentation der „Geldverschwendung“ indes ist bereits widerlegt: Das ESC-Komitee hat anhand früherer Eurovisions-Wettbewerbe errechnet, dass Basel eine direkte Wertschöpfung von rund 64 Millionen Euro verzeichnen wird, beispielsweise durch die rund 175.000 erwarteten Übernachtungen. Über 1.000 Medienmacher aus 50 Ländern werden vor Ort sein. Der langfristige Gewinn für die Schweiz durch rund 280.000 Berichte über den ESC in Basel wird auf rund 850 Millionen Euro geschätzt.