Gendern? Nein Danke! MDR-Umfrage: 85 Prozent der Befragten wollen keine Gender-Sprache
Die Ablehnung gegenüber dem Gendern gerade an Bildungseinrichtungen und Behörden nimmt weiter in der deutschen Bevölkerung massiv zu – die neuste Umfrage des MDR vom September dieses Jahres unter rund 29.000 Menschen belegt dies nun eindeutig. Dabei zeigt sich auch, dass Gendern durch alle Altersschichten hindurch mehrheitlich sehr deutlich abgelehnt wird, auch unter jungen Menschen, die sich zu 22 Prozent zur LGBTI*-Community zählen (Ipsos Studie 2023).
Die queere Generation Z hält wenig vom Gendern
Die Umfrage kommt zu einer Zeit, in der in Sachsen und Sachsen-Anhalt das Gendern in der Schule untersagt ist und Thüringen über ein Verbot aktuell heftig diskutiert. Grundsätzlich sollten alle selbst entscheiden, wie sie sprechen oder schreiben wollen, so die Mehrheit von 67 Prozent – allerdings im rein privaten Bereich, nicht in der Schule oder bei Behörden.
85 Prozent der Befragten halten es für richtig, an Schulen das Gendern zu verbieten – darunter sind auch 65 % in der jüngsten Generation. Zudem wünschen sie sich mehrheitlich (57 %) am Beispiel „Lehrkräfte“ klassisch auch in Zukunft vom geschlechtsneutralen „Lehrer“ zu sprechen. 17 Prozent können sich auch noch eine Ansprache wie „Lehrerin und Lehrer“ vorstellen.
„Auferlegtes sprachliches Korsett“
Für 85 Prozent der deutschen Befragten im Mitteldeutschland ist die sogenannte geschlechtergerechte Sprache dabei ein „auferlegtes sprachliches Korsett“, zudem schlechter verständlich (80 %) und vor allem auch ein politisches Statement (44 %). Gerade einmal knapp 14 Prozent können darin überhaupt erkennen, dass dies wichtig für die Gleichberechtigung sein könnte. Persönlich entscheiden sich daher 86 Prozent in ihrem privaten Leben gegen die Gender-Sprache.
Keine politischen Kontroversen in der Schule
Der MDR wollte es noch genauer wissen und fragte gerade in der jungen Generation der unter 30-Jährigen nach, warum auch sie mehrheitlich das Gendern ablehnen. Die Argumente: Die Schule dürfe nicht der Ort für politische Kontroversen werden. Zudem erschwere die Gender-Sprache das richtige Erlenen, den Lesefluss und das Leseverständnis von Grundschulkindern noch mehr. Die deutsche Sprache dürfe dabei des Weiteren nicht „zwanghaft verändert werden“, auch nicht im vermeintlichen Auftrag der Gleichberechtigung.
Außerdem seien viele Verwendungen wie beispielsweise „Lehrenden“ anstatt Lehrer schlicht „sinnentstellend“ sowie „grammatikalisch und sprachlich einfach falsch“. Auch eine vermeintliche Pflicht zur Gender-Sprache sei falsch, wie dies beispielsweise an einigen Universitäten in Deutschland bereits durch die Notenvergabe oder sozialen Druck geschieht. Alle Antworten kamen von jungen Menschen im Alter von rund 20 Jahren.