SPD-Generalsekretär Miersch Erste Pressekonferenz heute Nachmittag mit Kühnerts Nachfolger
Die SPD hat heute Nachmittag offiziell Matthias Miersch (55) als Nachfolger im Amt des Generalsekretärs ernannt – überraschend war gestern Kevin Kühnert (35) aus gesundheitlichen Gründen mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Nach Recherche der BILD-Zeitung soll es sich dabei um eine psychische Erkrankung handeln.
Weichenstellung für Bundestagswahl
Bereits gestern sprach sich die SPD-Spitze, bestehend aus Saskia Esken und Lars Klingbeil, für Matthias Miersch als Nachfolger von Kühnert aus – heute nun wurde die Personalie offiziell verkündet. Miersch übernimmt ab sofort kommissarisch das Amt, bevor er beim nächsten SPD-Parteitag offiziell gewählt werden wird. Seine künftig größte Aufgabe dürfte der anstehende Bundestagwahlkampf der Partei im kommenden Jahr sein. Klingbeil betonte heute Nachmittag bei der ersten gemeinsamen Pressekonferenz, dass es für die Partei sehr wichtig ist, dass der neue Generalsektretär "sofort einsatzfähig" ist und dabei breit vernetzt innerhalb der SPD ist.
Ansage gegen die Merz-CDU
Miersch selbst erklärte heute Nachmittag, dass es Wichtigeres gibt als die Politik - dies sei die Gesundheit. Mit den besten Genesungswünschen wendete er sich direkt an Kühnert. Sein neues Amt sei nun eine "verdammt große Verantwortung und Herausforderung". Dabei sei die kommende Bundestagswahl eine Richtungsentscheidung für Deutschland.
Er betonte dabei vier Aspekte im Besonderen: Den Kampf gegen den Rechtsextremismus sowie die wichtige Verbindung zwischen Ökologie und Wirtschafts- sowie Sozialpolitik. Mit Blick auf Besserverdienende sagte Miersch außerdem: "Die Merz-CDU verkörpert alles, für das ich nicht stehe." Zuletzt sprach er sich für einen handlungsfähigen Staat aus, der in Deutschland investiert und Chancengleichheit verbessert.
Fußballfreund, links und homosexuell
Der 55-jährige Niedersache ist wie sein Vorgänger Kühnert homosexuell. Miersch ist in Hannover groß geworden, engagierte sich viele Jahre in der Jugendarbeit und studierte Jura. Nach seiner Promotion arbeitete er als Fachanwalt für Strafrecht, bevor er 2005 als Abgeordneter in den Bundestag einzog.
Seit 2017 ist Miersch einer der stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden. Seine Schwerpunktthemen bisher waren Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Miersch ist außerdem Sprecher der Parlamentarischen Linken innerhalb der SPD. Er hat eine Affinität zum Fußball und lebt in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft.