Direkt zum Inhalt
Knall in der SPD
Rubrik

Knall in der SPD Der schwule SPD- Generalsekretär Kühnert wirft hin

ms - 07.10.2024 - 13:48 Uhr

Der schwule SPD-Politiker Kevin Kühnert (35) tritt als Generalsekretär der Partei zurück – in einem zweiseitigen Schreiben an die SPD teilte der Berliner seinen sofortigen Rücktritt mit. 

Sofortiger Rücktritt via Brief 

In dem Brief ist zu lesen: „Ich habe unsere Parteivorsitzenden Saskia (Esken) und Lars (Klingbeil) vor wenigen Tagen informiert, dass ich vom Amt des SPD-Generalsekretärs heute zurücktrete. Für ihr Verständnis und ihre Empathie danke ich den beiden ebenso, wie für unsere besonders enge und freundschaftliche Zusammenarbeit.“

Via Instagram betonte Kühnert, dass die Partei jetzt vollen Einsatz bringen müsse, um aus der Krise herauszukommen:„Ich selbst kann im Moment nicht über mich hinauswachsen, weil ich leider nicht gesund  bin. Die Energie, die für mein Amt und einen Wahlkampf nötig ist, brauche ich auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden. Deshalb ziehe ich die Konsequenzen." Auch für eine erneute Kandidatur bei der Bundestagswahl 2025 für seinen bisherigen Bezirk Tempelhof-Schöneberg stehe er nicht mehr zur Verfügung. 

"Diese Entscheidungen haben mich Überwindung gekostet und sie schmerzen mich, weil ich meine politische Arbeit mit Herzblut betreibe. Aber sie sind trotzdem richtig. Ich trage die Verantwortung für mich selbst - und für die SPD." Politik lebe dabei vom Wechsel und die SPD habe, so Kühnert, alle Chancen, weil sie eine zeitlos richtige Idee vertritt. „Wir werden gebraucht. Nur Mut!" so der 35-Jährige gegenüber seinen Parteigenossen. Zuletzt verspricht Kühnert: "Wir sehen uns!"

Konsequenz auch nach den Wahlen?

Nach dem zuletzt schlechten Abschneiden seiner Partei bei der Europawahl sowie bei den drei Landtagswahlen in Ostdeutschland hatte Kühnert bei Markus Lanz noch im Juli erklärt: „Wir haben Fehler gemacht, auch in der Kampagne, für die ich Verantwortung trage. Die Verantwortung für die Kampagnen hat der Generalsekretär. Insofern, wenn es beispielsweise in einer Kampagne Fehler gibt, gibt es niemanden, hinter dem ich mich verstecken kann. Weil das wäre dann Flucht aus meiner Verantwortung.“ 

An einen Rücktritt hatte er damals offenbar aber noch nicht gedacht: „Nein, das habe ich nicht getan. Weil ich nicht davon überzeugt bin, dass das die Lösung von Problemen ist, auf die meine Partei im Moment trifft. Wenn ich der Auffassung wäre, das Austauschen von wem auch immer - und sei es ich selbst - würde ganz viel bessere Ergebnisse produzieren, ich würde es machen. Aber davon bin ich nicht überzeugt.“

Auch Interessant

Freitod von Marcel Mann

Comedian stirbt mit 37 Jahren

Freitod von Marcel Mann: Der beliebte homosexuelle Comedian hat sich letzten Dienstag das Leben genommen. Er wurde 37 Jahre alt.
Masturbationsverbot

Gesetzentwurf aus Mississippi

Das wird bestimmt klappen: Ein demokratischer US-Senator will per Gesetz allen Männern im Bundesstaat Mississippi die Masturbation verbieten.
Queeres Sundance

Leuchtfeuer für LGBTI*-Filmkunst

Das berühmte US-Filmfestival Sundance startete in diesem Jahr mit 15 Spiel- und Dokumentarfilmen rund um die LGBTI*-Community.
Kein X, Kein Regenbogen

Neue Verbote in den USA

Der neue US-Außenminister Marco Rubio macht ernst und verbietet Regenbogenfahnen und den X-Eintrag in allen Pässen.
Neuer Rekord

LGBTI*-Menschen in Deutschland

Neuer Rekord: Über zehn Millionen Menschen in der Bundesrepublik sind homo- oder bisexuell sowie queer, mehr als je zuvor.
Mentale Gesundheit

Erste Erfolge an den Schulen

Endlich auch mal gute Nachrichten: Das Modellprogramm mit Mental Coaches an Schulen zeigt erste Erfolge - ein Lichtblick gerade für LGBTI*-Schüler.
Mordprozess in New York

Perfide Überfälle vor Schwulenbars

Ein Mordprozess sorgt in New York derzeit für Schlagzeilen: Eine Bande soll Männer vor Schwulenbars betäubt und ausgeraubt haben, zwei Opfer starben.
Kokain in der Community

Warnung vor „Kokainschwemme“

Kokain in der Gay-Community: Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung warnte jetzt vor einer „Kokainschwemme“ in Deutschland.
Ehe für alle in Thailand

1.000 Paare sagen heute Ja!

Große Freude in Thailand: Ab heute können Schwule und Lesben im südostasiatischen Land heiraten - das wird mit einer Massenhochzeit zelebriert!