Direkt zum Inhalt
Sex-Skandal in Großbritannien

Sex-Skandal in Großbritannien Wie viele Parlamentarier wurden mit Sex-Bildern erpresst?

ms - 11.04.2024 - 15:30 Uhr
Loading audio player...

Der britische Geheimdienst sowie die Polizei haben inzwischen ihre Ermittlungen im Sex-Skandal in Großbritannien ausgeweitet, wie die britische Times berichtet. Vor wenigen Tagen war zuvor bekannt geworden, dass ein schwuler Abgeordneter der konservativen Partei von Premierminister Rishi Sunak mit eindeutigen Sex-Bildern erpresst worden war. 

Erpressung mit Sex-Bildern

Die Bilder hatte der britische Abgeordnete William Wragg zuvor selbst über eine schwule Dating-App verschickt. Wragg ist Vizevorsitzender eines wichtigen Fraktionskomitees und lebt offen homosexuell. Die Veröffentlichung seiner anscheinend eindeutigen pornografischen Bilder und Sexting-Nachrichten wollte der 36-Jährige wohl offenbar verhindern. Er ließ sich erpressen und gab als sensibel eingestufte Daten weiter, darunter Telefonnummern und Kontaktdaten anderer Parlamentarier. 

Eine Masche mit System

Die Ermittlungen im Fall weiten sich indes nun weiter aus, weil die Methode offenbar System hat. Nach Angaben des Portals „Politico“ seien in den letzten Wochen mehrere andere Politiker sowie auch enge Mitarbeiter und Berater der Regierung, aber auch Journalisten angeschrieben worden. Die Masche war dabei offenbar stets gleich – mit sexuell eindeutigen Bildern sollten die Betroffenen erpresst werden. Ob alle kontaktierten Personen auch tatsächlich auf den Bildern zu sehen sind, ist nicht offiziell bekannt. 

Wer steckt dahinter?

Klar ist aber, dass es sich hierbei nicht um eine leichtfertige und singuläre Dummheit eines einzelnen Abgeordneten gehandelt hat. Bisherige Ermittlungen legen die Vermutung nahe, dass vielleicht sogar ein ausländischer Geheimdienst Drahtzieher der Aktion sein könnte – diese Vermutung teilt auch die Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Alicia Kearns. Staatssekretär Gareth Davies erklärte, die Situation sei „beunruhigend und besorgniserregend“. Der studierte Historiker Wragg selbst entschuldigte sich inzwischen für seinen Taten. Die Opposition forderte seinen Rücktritt, wobei Wragg bei den geplanten Parlamentswahlen in diesem Jahr sowieso nicht mehr als Kandidat für seinen Wahlkreis in Manchester antreten will.     

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Bilanz des CSD Bautzen

Rekord mit 4.300 Pride-Teilnehmern

Rund 700 Polizisten sorgten gestern dafür, dass es beim CSD Bautzen zu keinen großen Auseinandersetzungen mit 450 Neonazis gekommen war.
Zwei junge Männer attackiert

Passanten schützten Opfer

Homophober Angriff in Neuruppin. Zwei Männer nach Stadtfest beleidigt und attackiert, couragierte Passanten greifen ein.
Prozess gegen Drogen-Pfarrer

Crystal Meth-Labor in Pfarrei

In Österreich steht bald ein schwuler Ex-Pfarrer vor Gericht, weil er in der Pfarrei ein Crystal Meth-Labor betrieben hat. Nun äußerte er sich dazu.
Protest gegen Fast-Food-Kette

US-Firma förderte homophobe Vereine

Eine neue Kampagne will die Expansion der US-Fast-Food-Kette Chick-fil-A in Großbritannien verhindern, da diese Anti-LGBTIQ+-Verbände unterstützte.
Olympische Spiele in den USA

Trump attackiert queere Community

US-Präsident Trump bekräftigte, dass bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles keine queeren Athleten im Frauensport antreten werden.
Großaufgebot der Polizei

Sicherheitslage beim CSD Bautzen

2024 machte der Neonazi-Aufmarsch beim CSD im sächsischen Bautzen landesweit Schlagzeilen. Das soll sich am Sonntag nicht wiederholen, so die Polizei.
Reaktionen nach FDP-Verbot

CDU und FDP gemeinsam beim Pride

Die CSD-Veranstalter in Bremen haben die FDP vom Pride Ende August ausgeschlossen. Jetzt bietet die CDU den Liberalen eine Zusammenarbeit beim CSD an.
Prozessauftakt in der Türkei

Pride-Teilnehmer vor Gericht

In der Türkei stehen heute 53 LGBTIQ+-Menschen vor Gericht, weil sie bei der verbotenen Istanbul Pride teilgenommen haben.
Premiere in Italien

Der erste queere Weinberg

In Italien wird der erste queere Weinberg gefeiert, ein Projekt von Frauen und LGBTIQ+-Menschen. Mancher Winzer blickt noch immer abschätzig darauf.