Schwules Kanonenfutter Tschetschenien erpresst Schwule zum Dienst als Soldat im Ukraine-Krieg
Schwules Kanonenfutter – nichts mehr als das sind aktuell homosexuelle Männer, die in Tschetschenien in die Mühlen der Justiz geraten. Einmal verhaftet, stellt man Schwule dort vor eine grausame Wahl: Entweder Zwangsouting im Gefängnis mit zumeist schmerzhaften Folgen oder „freiwilliger“ Dienst als Soldat für Russland im Ukraine-Krieg.
Homosexuelle an die Front
Bereits 2022 wurde publik, dass die russische Regierung sehr ähnlich mit schwulen Männer verfährt, die zumeist ebenso aus fadenscheinigen Gründen inhaftiert worden sind. Durch die Verschärfung des Anti-Homosexuellen-Gesetzes im Land und der Einstufung der LGBT-Bewegung als extremistisch, hat sich die Lage weiter verschlimmert.
Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland hatte die LGBTI*-Aktivistin Valentina Likhoshva dabei berichtet: „Wer homosexuell ist, hat ein hohes Risiko, entweder in die Armee oder ins Gefängnis gesteckt zu werden.“ Nach der Mobilisierung von Wehrpflichtigen und der darauf einsetzenden Flucht tausender junger Russen in Nachbarländer, ließ Präsident Wladimir Putin alle Grenzübergänge schließen.
Flucht ohne Erfolg
Nun zeigt sich, dass die Flucht nach Tschetschenien erfolglos war, denn Präsident Ramsan Achmatowitsch Kadyrow schickt sowohl einheimische wie russische Männer zurück direkt an die Front. Die LGBTI*-Organisation North Caucasus (NC) SOS hat nun ihre gesammelten Berichte veröffentlicht – immer wieder kommt es demnach zu dieser Praxis.
Die überwiegend muslimische, russische Republik Tschetschenien geht seit geraumer Zeit mit radikaler Grausamkeit gegen schwule Männer vor, immer wieder ist auch von äußerst brutalen Folterungen die Rede. Schlagzeilen machte im letzten Jahr der Fall des tschetschenischen schwulen Popstars Zelimkhan Bakaev, der entführt und schlussendlich ermordet wurde. Verantwortlich dafür soll Präsident Kadyrow sein.
Wie viele Männer mit diesem Hintergrund bisher insgesamt dazu gezwungen wurden, im Ukraine-Krieg als Soldat anzutreten, ist unklar, Schätzungen gehen von hunderten Männern aus. Rund zwanzig Fälle aus Tschetschenien konnte NC SOS nun zuletzt dokumentieren, mindestens einer der Männer wurde an der Front getötet.