Direkt zum Inhalt
Schwules Kanonenfutter

Schwules Kanonenfutter Tschetschenien erpresst Schwule zum Dienst als Soldat im Ukraine-Krieg

ms - 09.09.2024 - 15:00 Uhr
Loading audio player...

Schwules Kanonenfutter – nichts mehr als das sind aktuell homosexuelle Männer, die in Tschetschenien in die Mühlen der Justiz geraten. Einmal verhaftet, stellt man Schwule dort vor eine grausame Wahl: Entweder Zwangsouting im Gefängnis mit zumeist schmerzhaften Folgen oder „freiwilliger“ Dienst als Soldat für Russland im Ukraine-Krieg.

Homosexuelle an die Front

Bereits 2022 wurde publik, dass die russische Regierung sehr ähnlich mit schwulen Männer verfährt, die zumeist ebenso aus fadenscheinigen Gründen inhaftiert worden sind. Durch die Verschärfung des Anti-Homosexuellen-Gesetzes im Land und der Einstufung der LGBT-Bewegung als extremistisch, hat sich die Lage weiter verschlimmert.

Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland hatte die LGBTI*-Aktivistin Valentina Likhoshva dabei berichtet: „Wer homosexuell ist, hat ein hohes Risiko, entweder in die Armee oder ins Gefängnis gesteckt zu werden.“ Nach der Mobilisierung von Wehrpflichtigen und der darauf einsetzenden Flucht tausender junger Russen in Nachbarländer, ließ Präsident Wladimir Putin alle Grenzübergänge schließen. 

Flucht ohne Erfolg

Nun zeigt sich, dass die Flucht nach Tschetschenien erfolglos war, denn Präsident Ramsan Achmatowitsch Kadyrow schickt sowohl einheimische wie russische Männer zurück direkt an die Front. Die LGBTI*-Organisation North Caucasus (NC) SOS hat nun ihre gesammelten Berichte veröffentlicht – immer wieder kommt es demnach zu dieser Praxis. 

Die überwiegend muslimische, russische Republik Tschetschenien geht seit geraumer Zeit mit radikaler Grausamkeit gegen schwule Männer vor, immer wieder ist auch von äußerst brutalen Folterungen die Rede. Schlagzeilen machte im letzten Jahr der Fall des tschetschenischen schwulen Popstars Zelimkhan Bakaev, der entführt und schlussendlich ermordet wurde. Verantwortlich dafür soll Präsident Kadyrow sein. 

Wie viele Männer mit diesem Hintergrund bisher insgesamt dazu gezwungen wurden, im Ukraine-Krieg als Soldat anzutreten, ist unklar, Schätzungen gehen von hunderten Männern aus. Rund zwanzig Fälle aus Tschetschenien konnte NC SOS nun zuletzt dokumentieren, mindestens einer der Männer wurde an der Front getötet. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Große Trauer in Italien

Schwules Promipaar verunglückt

Das schwule italienische Star-Designerpaar Paglino und Grossi stirbt bei Frontalzusammenstoß auf der Autobahn durch einen 82-jährigen Geisterfahrer.
Statement gegen Hassgewalt

Hamburger Polizei zur Pride Week

Zur aktuellen Pride Week setzt die Hamburger Polizei ein klares Zeichen gegen Hassgewalt - unterstützt von RTL-Star-Choreograf Jorge González.
Bye Bye George

Haftantritt von George Santos

Schwuler Politstar der Republikaner, dann die Verurteilung wegen Betrug, Fälschung, Identitätsdiebstahl. Ab dieser Woche sitzt George Santos in Haft.
Mord aus Habgier

Prozess um Grindr-Date

In Schleswig-Holstein steht ein 21-Jähriger vor Gericht, weil er geplant bei einem Sexdate einen 56-Jährigen mit einem Küchenmesser emordet haben soll
PrEP für alle

England geht neue Wege

Die PrEP ist für „Risikogruppen“ wie sexpositive schwule Männer gedacht - bisher! Großbritannien will die PrEP für alle leichter zugänglich machen.
CSD-Wochenende mit Rekorden

Stuttgart und Berlin feiern Pride

Hunderttausende Menschen feierten am Wochenende in mehreren Städten den Pride. In Stuttgart blieb es friedlich, in Berlin kam es zu Gewalt.
Neue Richtlinien beim Dating

Großbritannien verschärft Regeln

Wer ab heute in Großbritannien eine schwule Dating-App öffnen will, braucht eine Altersverifikation - auch als Tourist. Ein Vorbild für Deutschland?
Ende der Antidiskriminierung

Queere Petition als letzte Rettung?

Die EU hat das geplante Antidiskriminierungsgesetz ad acta gelegt, Kritiker befürchten massive Einschnitte, queere Vereine fordern nun ein Umdenken.
Ermittlung gegen Bürgermeister

Vorgehen nach Budapest Pride

Ungarn macht ernst: Budapests Bürgermeister Gergely Karacsony muss kommende Woche zum Polizeiverhör erscheinen, weil er den CSD möglich machte.