Direkt zum Inhalt
Statement gegen Hassgewalt

Statement gegen Hassgewalt Prominente Unterstützung für die Polizei in Hamburg: TV-Star Jorge González zeigt Flagge

ms - 28.07.2025 - 14:00 Uhr
Loading audio player...

Die Hamburger Polizei will sich verstärkt gegen Hassgewalt gegenüber der LGBTIQ+-Community einsetzen. Mit der Medienkampagne „Wir l(i)eben bunt - Gemeinsam gegen Hass!“ soll dabei inklusive einem brandneuen Motiv in Zusammenarbeit mit der Community das Thema nun noch breiter in der Gesellschaft verankert werden. Dazu wurde anlässlich der Pride Week in dieser Woche auch am Polizeipräsidium in Winterhude die Regenbogenflagge gehisst. 

Massiver Anstieg von Gewaltstraftaten

Mit dabei waren Polizeipräsident Falk Schnabel sowie die LGBTIQ+-Ansprechpartner der Polizei. Zusammen betonten sie, man wolle mit der Regenbogenfahne ein „sichtbares Zeichen für Solidarität, Respekt und den Schutz queerer Menschen“ setzen. Zusammen mit Vertretern aus der Community wurde dabei überdies ein deutlicher Appell an alle Homosexuellen und queeren Menschen in Hamburg entsendet, die zu Opfern wurden: Erstattet Anzeige!

Wie in ganz Deutschland sind auch in der Hansestadt die Fälle von Hasskriminalität gegenüber der Community zuletzt stark in die Höhe gegangen: Binnen eines Jahres stiegen die Fälle um 52 Prozent an, besonders bedenklich dabei der Anstieg von Gewaltstraftaten, die sogar um 90 Prozent zunahmen. Insgesamt verzeichnete die Hansestadt 149 Angriffe auf die LGBTIQ+-Community im Jahr 2024, wobei die Beamten betonen, dass 90 Prozent nicht angezeigt werden. Realistisch geschätzt haben wir es also inzwischen mit rund 1.500 Fällen von Hassgewalt binnen eines Jahres zu tun, das sind mehr als vier Angriffe jeden Tag in Hamburg. 

Engere Verbindungen mit der Community

Daher wurde bereits 2024 die besagte Medienkampagne gegründet, die nun zur Pride Week noch einmal verstärkt in den Mittelpunkt rücken wird. Die Anzeigenbereitschaft von Opfern queerfeindlicher Gewalt müsse gesteigert werden, zudem sei es wichtig, die Bekanntheit der zwei LGBTIQ+-Ansprechpartner, Herr Conrad und Frau Lottmann, zu vergrößern. „Ein weiteres Ziel ist zudem, die Verbindungen zur Community zu stärken. Die polizeilichen Ansprechpersonen für LSBTI* verstehen sich als Bindeglied zwischen Polizei und Community und stehen für Fragen an die Polizei bis hin zur Aufnahme von Strafanzeigen zur Verfügung“, so Pressesprecher Sören Zimbal.  

Jorge González unterstützt die Polizei

Prominenter Unterstützer der Kampagne ist Entertainer und TV-Star Jorge González („Germanys Next Topmodel“, „Let´s Dance“): „Vielfalt macht unsere Gesellschaft lebendig. Ich freue mich, dass auch die Polizei Hamburg sichtbar für Gleichberechtigung und Toleranz einsteht. Niemand sollte sich verstecken müssen – jeder Mensch verdient es, frei und sicher zu leben“, so der kubanisch-deutsche Choreograf und Entertainer. 

Und Polizeipräsident Schnabel ergänzte: „Mit dem Hissen der Regenbogenflagge und der Fortführung unserer Kampagne ´Wir l(i)eben bunt - Gemeinsam gegen Hass!´, setzen wir sichtbare Zeichen für eine tolerante und vielfältige Gesellschaft. Unsere Botschaft ist klar: Hass und Hetze haben in Hamburg keinen Platz – wir stehen an der Seite der queeren Community.“ Die Polizei wird auch am kommenden Samstag beim CSD in Hamburg erneut mit einem Informationsstand vertreten sein. 

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.