Direkt zum Inhalt
Schuldbekenntnis des Lügenbarons
Rubrik

Schuldbekenntnis von Santos Dem Ex-US-Politiker droht aufgrund seiner Lügen und Betrügereien eine hohe Haftstrafe

ms - 20.08.2024 - 08:00 Uhr

Kaum zu glauben aber wahr: Der frühere New Yorker Kongress-Abgeordnete George Santos hat sich jetzt wegen Betrugs und Identitätsdiebstahls schuldig bekannt. Den einstigen schwulen politischen Superstar der Republikaner erwartet damit höchstwahrscheinlich eine mehrjährige Haftstrafe. 

Ein Leben voller Lügen 

Santos ging als Lügenbaron in die US-Geschichte ein, immer wieder hatte der 36-Jährige die Unwahrheit gesagt und war dabei an Dreistigkeit kaum zu überbieten gewesen. Ein gefakter Lebenslauf, angebliche Universitätsabschlüsse, erfundene berufliche Qualifikationen und Arbeitgeber und eine ausgedachte Opferrolle im Umfeld eines Amoklaufs auf einen schwulen Club. Nichts davon entsprach der Wahrheit. 

Auch seine Vorliebe, sich als Drag Queen zu kleiden, stritt er ab – bis er im Frühjahr dieses Jahres versuchte, daraus Profit zu schlagen. Für September war der erste Gerichtstermin anberaumt, das Justizministerium warf ihm Betrug, Geldwäsche, Veruntreuung sowie Diebstahl von öffentlichen Geldern und Falschaussage vor dem US-Kongress vor. So soll er unter anderem Wahlkampfgelder für private Luxusartikel, exklusive Kurzurlaube, Casinobesuche und Botox-Behandlungen ausgegeben haben. 

Mehrjährige Haftstrafe 

Das Schuldbekenntnis ist nun offenbar seine letzte Hoffnung, mit einer etwas milderen Strafe aus der Sache herauszukommen. „Ich bedauere mein Verhalten und den Schaden, den es verursacht hat, zutiefst und übernehme die volle Verantwortung für meine Handlungen“, so Santos vor Gericht. Er stimmte zu, eine Geldstrafe in Höhe von 370.000 US-Dollar zu bezahlen. Nach der im Februar bereits festgelegten Strafmaßverkündung wird Santos trotzdem höchstwahrscheinlich ins Gefängnis müssen – ihm droht eine Haftstrafe zwischen zwei und zwanzig Jahren. Das Strafmaß wird im Februar 2025 verkündet.  

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Schwulen Rückenansichten

Amüsante Spekulationen in den USA

Amüsante Spekulationen: Die US-Presse fragt sich derzeit, ob in Caspar David Friedrichs Bildern eine homoerotische Komponente mitschwingt.
Bedenken bei E-Patientenakte

Kritik von LSVD+ und Aidshilfe

Ende April kommt die E-Patientenakte bundesweit. Bedenken aus der queeren Community wurden kaum ausgeräumt, so LSVD+ und Hamburger Aidshilfe.
Forderungen an die EU

Pride-Verbot in Mitteleuropa

Wann und wie reagiert die EU auf das Pride-Verbot in Ungarn? Mehrere EU-Parlamentarier fordern jetzt ernsthafte Konsequenzen seitens der EU.
Neue Fälle der Dating-Masche

Opfer aus Hessen und Österreich

Erneut wurden zwei Schwule Opfer der Dating-Masche, die mutmaßlichen Täter sind junge Männer. Die Taten geschahen in Wiesbaden und Wien.
"Wir verlieren dadurch an Akzeptanz"

Kritik von Valerie Wilms

Die vermutlich erste trans* Frau im Deutschen Bundestag, Valerie Wilms, übt Kritik am Selbstbestimmungsgesetz sowie an den Grünen.
Haftstrafe für Gayclub-Chef

Erpressung von schwulen Gästen

Ein Schwulenclub-Betreiber in Niederbayern erpresste und betrog seine Gäste. Das Landgericht Regensburg verurteilte ihn nun zu einer Haftstrafe.
Ende im Fall Anastasia Biefang

Klage scheitert final vor Gericht

Seit 6 Jahren kämpfte trans* Soldatin Anastasia Biefang gegen einen Disziplin-Verweis, nun hat das Bundesverfassungsgericht die Klage abgewiesen.
Widerstand in der Karibik

Rufe nach mehr Homosexuellenrechten

Nachdem in Trinidad und Tobago Homosexualität wieder verboten wurde, nehmen Forderungen nach Gleichberechtigung in der ganzen Karibik an Fahrt auf.
Gefängnisse in Russland

Berichte über dramatische Lage

Berichte über die Lage in russischen Gefängnisse schockieren: Unmenschliche Bedingungen für verurteilte „Extremisten“, darunter auch LGBTIQ+-Menschen.