Razzien in China Autoren von schwulen Mangas festgenommen
Laut mehreren Nachrichtenberichten und Beiträgen in den sozialen Medien ist China rabiat gegen homosexuelle Schriftsteller von erotischer Literatur vorgegangen – die Rede ist von dutzenden Festnahmen.
Verhaftungen wegen schwulen Mangas
Konkret hatte die Polizei dabei offenbar jene Autoren im Blick, die sich auf den Stil Danmei konzentriert haben, bei dem schwule Romanzen und Sex ähnlich wie in japanischen Mangas dargestellt werden. Wie viele Kreative genau jetzt festgenommen worden sind, ist aktuell noch unklar.
Eine „Sondereinheit“ führte die Verhaftungen der schwulen Künstler durch, von denen viele auf der in Taiwan ansässigen Website für Erwachsenenliteratur „Haitang Literature“ veröffentlichten. Online bestätigten inzwischen weitere Autoren, dass es zu „landesweiten Razzien“ gekommen ist.
Die chinesische Nachrichtenseite Shuiping Jiyuan bestätigte, dass seit Juni letzten Jahres rund fünfzig Schriftsteller in der westlich von Shanghai gelegenen Provinz Anhui verhaftet worden sind. Laut der South China Morning Post wurden mindestens zehn Personen auch bereits verurteilt, weil sie „Erotikartikel zum Thema Homosexualität“ ins Internet gestellt und „obszöne elektronische Nachrichten“ verbreitet hatten, so die Anklageschriften.
Lebenslange Haftstrafen
Seit 1997 verbietet ein Gesetz in China die Verbreitung von Darstellungen von sexuellen Handlungen. Erhält ein Beitrag mehr als 5.000 Klicks, kann die Veröffentlichung als Straftat eingestuft werden. Den inhaftierten Männern drohen dabei jetzt hohe Haftstrafen, abhängig davon, wie viel Geld sie damit verdient haben – bei einer Einnahme von mehr als rund 34.000 US-Dollar droht eine lebenslange Haftstrafe. China geht dabei in den letzten Jahren verstärkt gegen die Publikation von homoerotischen Werken vor, insbesondere bei grafischen Darstellungen von schwulen Handlungen.