Protest für Regenbogenflagge Aufruf zu "queerer Sichtbarkeit" nach Fahnenverbot
Rund 1.000 Menschen demonstrierten gestern Abend in Neubrandenburg gegen das Verbot der Regenbogenflagge am Bahnhof – zuvor hatte die Stadtverwaltung mehrheitlich beschlossen, das Hissen der Fahne künftig zu untersagen.
Immer wieder war es in den letzten zwei Jahren dazu gekommen, dass die Regenbogenflagge abgerissen und einmal auch durch die verbotene Hakenkreuzflagge der Nazi-Zeit ersetzt worden war. Der schwule Oberbürgermeister Silvio Witt hatte kurz nach dem Beschluss seinen Rücktritt für das kommende Jahr erklärt.
Negatives Licht auf Neubrandenburg
Der Verein queerNB hatte gestern Abend unter dem Motto „Neubrandenburg für queere Sichtbarkeit“ zur Demonstration aufgerufen, dem sich die rund 1.000 Personen angeschlossen haben. Vor Ort war auch Oberbürgermeister Witt, der die Stadtverwaltung aufforderte, das Verbot rückgängig zu machen. Der Beschluss werfe ein negatives Schlaglicht auf Neubrandenburg.
Die Hochschule der Stadt schloss sich den Forderungen an. Der Rektor der Neubrandenburger Hochschule, Gerd Teschke, appellierte zudem dafür, auch in der „Gesamtschau der Bedeutung der Symbolkraft“, das Verbot der Regenbogenflagge zu bedenken. Anderenfalls wäre es deutlich schwerer möglich, künftige Studenten von Neubrandenburg zu begeistern.