Ein Land ohne Menschenrechte Queere Verbände fordern Handeln der internationalen Staatengemeinschaft im Fall Pakistan
Die Lage in Pakistan verschlimmert sich von Woche zu Woche immer weiter – neben Polizeiwillkür, Hetzjagden und grausamen Morden sieht sich die LGBTIQ+-Community auch mit absoluter Medienzensur und weiteren Verboten konfrontiert. Schwule Aktivisten sowie trans* Menschen sind die bevorzugten Ziele streng gläubiger Personen im Land, die Regierung und die Behörden unterstützen den Hass dabei weitestgehend noch direkt wie indirekt.
Appell an internationale Menschenrecht
Mit einem eindringlichen Schreiben richtet sich ein Bündnis von LGBTIQ+-Verbänden unter Federführung der internationalen queeren Organisation All-Out sowie des bekannten Menschenrechtsaktivisten Abdul Basit an das Ministerium für Menschenrechte in Pakistan sowie an die internationale Staatengemeinschaft: „Pakistan hat sich als Unterzeichner internationaler Verträge zu Menschenrechten verpflichtet, doch die LGBTIQ+-Community leidet weiterhin unter gesellschaftlichem Stigma, rechtlichen Hürden und eingeschränktem Zugang zu wesentlichen Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, Beschäftigung und Bildung. Das Fehlen von Antidiskriminierungsgesetzen macht LGBTIQ+-Personen anfällig für Ungerechtigkeit, was es fast unmöglich macht, frei und sicher zu leben. Wir fordern das Ministerium für Menschenrechte auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass alle LGBTIQ+-Personen in Pakistan geschützt werden und gleiche Rechte erhalten.“
Detaillierte Forderungen
Im Detail fordert das Bündnis neue Gesetz gegen Diskriminierung, Zugang zu wesentlichen Dienstleistungen im Bereich Gesundheit, Bildung und Beruf sowie eine Sensibilisierung der Gesellschaft für die Community, angefangen bei Schulungsprogrammen für Strafverfolgungsbehörden bis hin zu Aufklärungskampagnen in der Öffentlichkeit, um Inklusion und Akzeptanz zu fördern. Dazu sollten Schutzmechanismen für queere Menschen gestärkt werden inklusive Unterkünften und Hotlines für Notfälle und die Regierung solle außerdem in den politischen Dialog mit Menschenrechtsorganisationen gehen. „Dies ist ein dringender Aufruf zur Veränderung. Die Zeit zu handeln ist jetzt. LGBTIQ+-Personen in Pakistan verdienen Sicherheit, Würde und das Recht, ohne Angst zu leben“, so All-Out.