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Priester im Gefängnis

Priester im Gefängnis 18 Monate Haft nach wilder schwuler Sex-Party in Polen

ms - 11.04.2024 - 16:30 Uhr

Der Fall erschütterte im September letzten Jahres ganz Polen – eine wilde schwule Sex-Party eines römisch-katholischen Priesters in der schlesischen Kleinstadt Górnicza in der Nähe von Kattowitz endete im August 2023 nach einer Überdosis Potenzmittel mit einem Notarzt-Einsatz. Nun wurde der Geistliche wegen Sexual- und Drogendelikten sowie unterlassener Hilfeleistung zu einer Haftstrafe von insgesamt 18 Monaten verurteilt. 

Eskalation bei Sex-Party

Einer der schwulen Sexarbeiter, der eigens für die Orgie einbestellt worden war, kippte dabei ohnmächtig nach der Einnahme von zu viel Potenzmitteln im Haus des polnischen Priesters Tomasz Z. um. Ein zweiter Escort alarmierte daraufhin den Notarzt, doch der Geistliche weigerte sich, die Sanitäter in das Haus zu lassen – mehr noch, er war den zweiten Callboy hinaus. Erst nachdem schlussendlich auch die Polizei alarmiert worden war, öffnete der Priester doch die Tür. Der bewusstlose junge Sexworker wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er sich schlussendlich von der Überdosis erholte.  

Urteil ist rechtskräftig

Nebst der Haftstrafe muss Tomasz Z. dem Opfer auch umgerechnet rund 3.600 Euro an Schadensersatz zahlen. Eine ähnlich hohe Summe ist zudem an einen Fond für Verbrechensopfer zu entrichten, so die Richter weiter. Das Urteil ist rechtskräftig, eine Berufung wird es nach Angaben des Verteidigers sowie der Staatsanwaltschaft nicht geben. 

Nachspiel für die Diözese

Für die betroffene Diözese Sosnowiec im Südwesten Polens hatte der Fall ebenso weitreichende Konsequenzen. Der nun verurteilte Priester wurde entlassen und verlor auch seine zweite Anstellung als Chefredakteur einer lokalen katholischen Wochenzeitung. Der Bischof der  Diözese, Grzegorz Kaszak, trat kurz nach dem Vorfall offenbar auf Druck des Vatikans zurück, nachdem dieser zuvor von den Gläubigen sogar noch eingefordert hatte, man möge doch für den „verwundeten und gescholtenen Priester“ beten. Die internen kirchlichen Ermittlungen sind noch nicht offiziell abgeschlossen, der Vatikan verweigert eine Stellungnahme.  

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