Gemeinsam sind wir stark Füreinander einstehen gegen Hass und Hetze fordert der LSVD+ zum heutigen Gedenktag
Heute vor achtzig Jahren endete der Zweite Weltkrieg durch die Kapitulation der Nationalsozialisten in Deutschland. Der Verband Queere Vielfalt (LSVD+) appelliert an diesem geschichtsträchtigen Tag an den Zusammenhalt in der Community und daran, dass gerade für marginalisierte Gruppen wie beispielsweise homosexuelle Männer durch den Paragrafen 175 die Gräueltaten auch lange nach Kriegsende noch nicht vorbei waren.
Hass und Hetze teils bis heute
Henny Engels aus dem Bundesvorstand betont so: „Die Mahn- und Gedenkstätten haben in den letzten Monaten an die Befreiungen der Lager erinnert. Heute erinnern wir an die Befreiung Deutschlands vom nationalsozialistischen Terror. Und wir erinnern daran, dass für viele der Opfer mit der Befreiung das Leid nicht vorüber war. Diejenigen, die die Lager überlebten, hatten schwere Traumata erlitten und gaben diese unbewusst an ihre Kinder weiter. Zur Wahrheit gehört auch: Viele Angehörige der vom nationalsozialistischen Deutschland ausgegrenzten und verfolgten Gruppen wurden nach 1945 weiterhin diskriminiert und ausgegrenzt – zum Teil bis heute, und seit geraumer Zeit wieder verstärkt durch das Aufkommen rechtspopulistischer und rechtsextremer Kräfte außerhalb wie innerhalb der Parlamente. Hetze gegen Menschen mit Migrationshintergrund, Hasskriminalität gegen queere Menschen sowie Sinti und Roma, unverhohlener Antisemitismus.“
Aufruf zum Zusammenhalt
Mit einem eindringlichen Appell richtet sich der LSVD+ dabei an LGBTIQ+-Menschen und andere marginalisierte Gruppen in Deutschland: „Als Mitglieder von Communitys, die sich zunehmender Diskriminierung und Ausgrenzung ausgesetzt sehen, rufen wir gemeinsam mit unseren Partner:innen unsere Communitys und alle, die sich unserer freiheitlichen und gerechten Demokratie verpflichtet sehen, auf: Hört nicht weg, wenn angezweifelt wird, dass die Grund- und Menschenrechte für alle Menschen gelten, gleich welcher Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Weltanschauung, geschlechtlichen Identität oder sexuellen Orientierung. Schaut nicht nur hin, wenn es um die Menschen ´eurer´ Gruppe geht, sondern steht über Gruppengrenzen hinweg füreinander ein. Unsere Solidarität muss allen gelten, deren Rechte bestritten oder gar beschnitten werden. Denn nur dann wird unsere Demokratie ihrem Grundversprechen gerecht: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Lasst uns gemeinsam Haltung zeigen für Solidarität, Grundrechte und Demokratie.“