Direkt zum Inhalt
Neue Angriffe auf LGBTIQ+
Rubrik

Neue Angriffe auf LGBTIQ+ Mit neuen Gesetzesvorhaben will die türkische Regierung die Community erneut attackieren

ms - 04.03.2025 - 11:00 Uhr

Große Sorge in der türkischen Community: Seit Jahren greift die Regierung unter Führung von Präsident Recep Tayyip Erdoğan immer wieder LGBTIQ+-Menschen an und verbot in den letzten Jahren zudem auch Demonstrationen und Pride-Veranstaltungen. Nun plant die Regierung offenbar den nächsten großen Schritt und will Schwule, Lesben, Bisexuelle und queere Personen allumfassend attackieren. 

Haftstrafen für Ehe-Gelöbnis 

Nach ersten Angaben aus dem türkischen Justizministerium sind gleich mehrere neue Richtlinien geplant, allen voran soll es neue und härtere Haftstrafen für eheähnliche Zeremonien für homosexuelle Paare geben. Gleiches gilt für tatsächliche Verlobungs- und Ehe-Feierlichkeiten für Schwule und Lesben. Das neue Gesetzesvorhaben sieht Gefängnisstrafen von vier Jahren für alle Beteiligten vor.

Ähnlich wie in Russland oder Ungarn soll zudem ein neues Anti-LGBTIQ+-Propaganda-Gesetz verabschiedet werden, das „Werbung“ für Homosexualität sowie jedwede queere Themen unter Strafe stellt. Nach bisherigem Stand der Dinge dürfte der Gesetzestext so schwammig formuliert sein, dass jedwede Diskussion oder Sichtbarkeit von LGBTIQ+ künftig bereits bestraft werden könnte. Bei Zuwiderhandlung sollen Haftstrafen von bis zu drei Jahren greifen.  

Änderung der Volljährigkeit 

Ein weiterer Aspekt: In der Verfassung soll der Begriff des „biologischen Geschlechts“ festgehalten werden. Die Änderung des Geschlechts im Personenstandsregister soll weitestgehend unmöglich gemacht werden, medizinische Behandlungen für trans* Menschen frühestens ab 21 Jahren erlaubt sein. Dazu soll eigens die Definition der Volljährigkeit von 18 auf 21 Jahren angehoben werden, wie die queere Organisation Kaos GL berichtet. Das könnte womöglich auch dazu führen, dass das Schutzalter für gleichgeschlechtlichen Sex auf 21 Jahre angehoben werden wird.  

Der Verband befürchtet, dass die Türkei die Gesetzesvorhaben zielstrebig weiter voran treiben und final umsetzen wird – erste Anzeichen dazu gab es bereits zu Beginn des Jahres, als Staatspräsident Erdoğan das „Jahr der Familie“ ausrief und LGBTIQ+ als „perverse Ideologien“ brandmarkte

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Kritik von Elton John

HIV-Hilfe in Afrika unter Beschuss

Der britische Pop-Star Elton John hofft auf ein Einlenken der US-Regierung bei ihrem rigiden Sparkurs bei der HIV-Prävention.
Hass-Gesetz in Ghana

Erneute Radikalisierung angedacht

Kommt ein Anti-Homosexuellen-Gesetz in Ghana? Wie schlimm wird es vielleicht? Und wie entscheidet sich der neue Präsident John Dramani Mahama?
Gegenwind für die Republikaner

Bundesgesetz scheitert im US-Senat

Im US-Bundesgesetz wird es vorerst kein Verbot von trans* Athletinnen im Frauensport geben. Die Trump-Dekrete haben aber bisher Bestand.
Ehrung im Fall Samuel Luiz

Neue „Adoptivsöhne“ von A Coruna

Nach dem grausamen Mord an dem schwulen Altenpfleger Samuel Luiz in Spanien wurden jetzt zwei Migranten geehrt, die ihm als einzige zur Hilfe eilten
Einsatz gegen Rassismus

Gemeinsam gegen den Hass

Einsatz für Menschenrechte: Die Hamburger Aidshilfe unterstützt zusammen mit der Stiftung gegen Rassismus die Internationalen Wochen gegen Rassismus.
Anstieg von STI in Europa

Syphilis, Gonorrhoe, Chlamydien

Die Gesundheitsbehörde ECDC warnt: Die Fälle von Syphilis, Gonorrhoe und Chlamydien sind in Europa stark angestiegen. Ein Appell für die Kondomnutzung
Vielfalt-Boykott geht weiter

Paramount beendet DEI-Programme

Die Community ist empört: Der Filmgigant Paramount streicht nun auch alle Programme für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion.
Ultimatum im US-Militär

Keine trans* Soldaten in der Army?

Neues Ultimatium in den USA: Bis Ende März sollen auf Wunsch der Trump-Regierung alle trans* Mitarbeiter das US-Militär „freiwillig“ verlassen haben.
Hamburg hat gewählt

Fortführung von LGBTIQ+-Projekten

Hamburg hat gewählt - und es bleibt höchstwahrscheinlich bei einer rot-grünen Bürgerschaft. LGBTIQ+-Projekte sollen damit fortgeführt werden.