Mordfall Janne Puhakka Auf der Anklagebank sitzt der 66-jährige Partner des toten Eishockeystars aus Finnland
Dieser grausame Mordfall beschäftigt ganz Finnland: Der beliebte Eishockeystar Janne Puhakka (†29) soll von seinem 66-jährigen Partner kaltblütig ermordet worden sein. Nun begann der Prozess gegen den norwegischen Tierart Rolf Nordmo.
Einstige Vorbilder der Community
Die Beziehungstat schockt bis heute die ganze Community, die Trauer im Land ist übergroß. Kurz nach Bekanntwerden der Tat Mitte Oktober letzten Jahres gedachten auch die zwei Top-Vereine der finnischen Eishockeyliga im Stadium mit einer Schweigeminute ihrem verstorbenen Kollegen und Freund.
Am 13. Oktober letzten Jahres soll Puhakka von seinem deutlich älteren Freund Rolf Nordmo in ihrem gemeinsamen Haus in Espoo erschossen worden sein, rund 20 Kilometer westlich von Helsinki. Wenige Monate zuvor hatte das Paar online noch ihre zehnjährige Beziehung gefeiert. Die ersten Jahre hatte beide ihre Partnerschaft geheim gehalten, weil ihnen der Altersunterschied von 37 Jahren peinlich gewesen war, wie Puhakka 2022 gegenüber der New York Times erzählt hatte. Nach dem Ende seiner Eishockey-Karriere outete sich Puhakka 2019 als schwul, fortan zelebrierten die beiden Männer ihre Liebe online auf Instagram, schnell wurden sie dabei zu beliebten Vorbildern der LGBTIQ+-Community.

Grausame und extrem brutale Tat
Zwischen dem Sommer und dem Herbst letzten Jahres muss es dann allerdings zu Problemen gekommen sein, schlussendlich soll sich der 29-jährige Eishockey-Spieler von seinem älteren Partner getrennt haben. Offenbar hatte sich der Profisportler in einen neuen Mann verliebt. Nordmo soll daraufhin Puhakka mit einer Schrotflinte ermordet haben. Noch während der laufenden Ermittlungen hatte der leitende Kriminalkommissar Matti Högmann erklärt: „Es handelt sich um ein besonders grausames und brutales Vorgehen!“ Laut der Anklageschrift soll der Tierarzt zweimal aus unmittelbarer Nähe auf den 29-Jährigen geschossen haben, anschließend soll er mit der Mündung des Gewehrs immer wieder auf dessen Kopf eingeschlagen haben. Nach der Tat machte er dann offenbar Fotos von dem Leichnam. Anschließend ging er Alkohol einkaufen.
Staatsanwaltschaft betont vorsätzliche Tat
Die Staatsanwaltschaft erklärte nun vor dem Amtsgericht West-Uusimaa in Espoo, dass Nordmo nicht im Affekt gehandelt habe, sondern die Tat über zwei Wochen lang geplant habe. Demnach soll der 66-Jährige einen befreundeten ehemaligen Abgeordneten angeschrieben und dabei erklärt haben, dass er plane, Puhakka und seinen neuen Freund zu töten. Dafür habe er extra seine Schrottflinte von Norwegen nach Finnland mitgenommen. Nordmo hat bereits während den Ermittlungen die Tat im Grundsatz gestanden, bestreitet aber, dass es sich dabei um Mord gehandelt habe. Kann dem 66-Jährigen vor Gericht eine vorsätzliche Tat und damit ein Mord nachgewiesen werden, kann er zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt werden.