Glück in der Community Korrelation zwischen LGBTIQ+-Rechten und der Zufriedenheit einer Gesellschaft
Passend zum heutigen Tag des Glücks hat das Expertenteam des Weltglücksberichts nun die neusten Studien zu diesem Thema veröffentlicht: Die glücklichsten Länder weltweit haben dabei eine Sache gemeinsam, sie alle haben eine sehr liberale LGBTIQ+-Politik und sorgen für Gleichberechtigung und Akzeptanz von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und queeren Menschen im Land.
Glücklich im hohen Norden
Im achten Jahr in Folge sind dabei die Finnen die glücklichsten Menschen weltweit. Dahinter folgen Dänemark, Island, Schweden und die Niederlande. Deutschland konnte sich leicht verbessern und belegt nun den 22. Platz. Das glücklichste deutschsprachige Land bleibt die Schweiz, rutschte aber binnen eines Jahres erneut ab und belegt nun Platz 13. Vor drei Jahren lag die Schweiz noch auf Rang 4. Österreich stürzt ebenso ab und ist nun auf Position 17. Die USA, dessen Regierung seit Beginn des Jahres massiv die Rechte von LGBTIQ+-Menschen attackiert, landete erstmals auf Platz 24, die schlechte Bewertung seit Einführung des Rankings.
Der Weltglücksbericht wird dabei jedes Jahr von einem internationalen Forschungsteam der britischen Universität Oxford erstellt – anhand von zahlreichen Faktoren wie Gesundheit, Wirtschaft, Freiheit oder auch Menschenrechte wird die Zufriedenheit der Bevölkerung in Umfragen ermittelt.
Vertrauen und Miteinander
In ihrer Studie setzt das britische Forscherteam auch der ansteigenden Hasskriminalität gegenüber LGBTIQ+ in vielen Ländern weltweit eine These gegenüber: Vertrauen, Freundlichkeit und ein fürsorgliches Miteinander sind wesentliche Aspekte in einer Gesellschaft, um glücklich zu sein. Die meisten Menschen seien dabei auch heute noch „viel netter zueinander, als man denkt.“
Sozialpsychologin Lara B. Aknin von der kanadischen Simon Fraser Universität betont dazu: „Menschliches Glück wird von unseren Beziehungen mit anderen angetrieben. Das Investieren in positive soziale Verbindungen führe ebenso zu größerer Zufriedenheit wie wohlwollendes Handeln.“ Und Jon Clifton vom studienbeteiligten Meinungsforschungsinstitut Gallup ergänzt: „Beim Glück geht es nicht nur um Reichtum oder Wachstum – es geht um Vertrauen, Verbundenheit und die Erkenntnis, dass andere hinter einem stehen.“
Den Deutschen geht es dabei besser, als die Lage vermuten lässt, gerade im Vergleich mit anderen großen EU-Staaten schneidet die Bundesrepublik gut ab: Großbritannien (23), Polen (26), Frankreich (33), Spanien (38) und Italien (40) finden sich im Ranking allesamt hinter Deutschland.
Problemfall Generation Z
Eine negative Entwicklung hat das Forscherteam bei der jungen Generation Z festgehalten, die sich zu 22 Prozent als LGBTIQ+ definiert: „Soziale Bindungslosigkeit ist unter jungen Erwachsenen weit verbreitet und nimmt zu: Im Jahr 2023 gaben 19 Prozent der jungen Erwachsenen weltweit an, dass sie niemanden haben, auf den sie sich verlassen können, was einen Anstieg von 39 Prozent gegenüber 2006 bedeutet.“
Dabei betonen die Studienleiter weiter, wie wichtig gerade in jungen Jahren soziale Bindungen und Freundschaften sind. Die junge Generation leide dabei zudem unter einer „Empathie-Wahrnehmungslücke“ und tut sich schwer damit, das Einfühlungsvermögen anderer Menschen zu verstehen. Je stärker diese Schwäche ausgeprägt ist, desto leichter könne es als Folgeerscheinung auch zu depressiven Symptomen kommen. Auch das ein weit verbreitetes Problem unter jungen queeren Menschen.