Direkt zum Inhalt
KI-Gesetz tritt in Kraft
Rubrik

KI-Gesetz tritt in Kraft Keine KI-basierte Diskriminierung von Schwulen und Lesben mehr

ms - 01.08.2024 - 10:00 Uhr

Das neue KI-Gesetz der Europäischen Union tritt heute in Kraft – und verspricht damit auch einen besseren Schutz für Homosexuelle und queere Menschen. Es ist das erste Gesetz dieser Art weltweit. 

Gefahren für Homosexuelle

In den USA hatte zuletzt erst im Frühjahr dieses Jahres das FBI vor den Gefahren von Künstlicher Intelligenz gewarnt, insbesondere auch junge, unerfahrene oder/und ungeoutete LGBTI*-Menschen könnten so zu Opfern werden. Die EU legt nun ein Gesetz vor, das möglicherweise weltweit Nachahmer finden könnte, auch in den USA.

Konkret verbietet das Gesetz KI-basierte Programme, die Menschen nach Kriterien einteilen – darunter fallen Aspekte wie die Hautfarbe, religiöse Ansichten aber auch die sexuelle Orientierung. Bereits im letzten Jahr hatte die LGBTI*-Organisation All-Out vor den „gefährlichen Technologien“ gewarnt – inzwischen ist es so mit hoher Trefferquote bereits möglich, mittels KI-Gesichts- und Körperscans zu ermitteln, ob eine Person homosexuell sein könnte. Eine Gefahr gerade in all jenen Ländern, in denen Homosexualität bis heute kriminalisiert wird.   

Chancen für die Community

Die Polizei sowie die Sicherheitsbehörden dürfen indes eine KI-gesteuerte Gesichtserkennung dann nutzen, wenn dies zuvor richterlich angeordnet wurde. In diesem Fall könnte das neue Gesetz dabei helfen, Täter von Hasskriminalität zu identifizieren.

Ein weiteres Plus des neuen Gesetzes: Die neuen Richtlinien sehen vor, dass Inhalte, die mit KI erstellt wurden, auch als solche klar gekennzeichnet werden müssen – ein wichtiger Schritt gegen Fake News und digitalen Angriffe, von denen oftmals gerade auch die LGBTI*-Community betroffen ist. 

Die ersten Verbote greifen ab Februar 2025, schrittweise erfolgt dann die verbindliche Einführung weiterer Vorgaben – in zwei Jahren werden alle Bestimmungen des neuen KI-Gesetzes wirksam. Bei Verstößen gegen das KI-Gesetz drohen künftig hohe Geldstrafen von bis zu 35 Millionen Euro oder anderweitig sieben Prozent des weltweiten Jahresumsatzes eines Unternehmens. 

Auch Interessant

Queere Pilgerreise nach Rom?

Eine Farce ohne kirchlichen Segen

Die erste LGBTI*-Pilgerreise nach Rom findet 2025 statt. Ein Grund zum Jubeln? Der Vatikan selbst will davon allerdings gar nichts wissen.
Genitalherpes

WHO warnt vor Ausbreitung

Die WHO warnt jetzt vor der weiteren Ausbreitung von Genitalherpes. Stigmata und Scham befeuern Neu-Infektionen, gerade bei sexpositiven Menschen.
Schwule Suchanfragen

Wonach suchen wir online?

Wonach suchen wir online, wenn uns die Lust überkommt? Pornhub hat jetzt die Jahresstatistik für 2024 veröffentlicht.
Diskriminierung im Jobcenter?

Linke queer erhebt schwere Vorwürfe

Die Linke queer erhebt schwere Vorwürfe gegen die Jobcenter in Deutschland: Queere Menschen würden beim Bürgergeld stellenweise diskriminiert werden.
Bilanz zum queeren Aktionsplan

Lehmann und Paus betonen Erfolge

Der queere Aktionsplan sollte 2025 starten, dank der Neuwahlen wird daraus wohl eher nichts. Das Bundesfamilienministerium betont trotzdem Erfolge.
Streit um eine Weihnachtsfeier

Hetze einer Anti-LGBTI*-Gruppe

Darf eine LGBTI*-Gruppe an der Weihnachts-Parade einer US-Kleinstadt teilnehmen? Darüber wurde jetzt im Bundesstaat Alabama heftig gestritten.
Ende der Menschenrechte

FIFA vergibt WM nach Saudi-Arabien

Ende der Menschenrechte: Die Fußballweltmeisterschaften 2030 und 2034 finden in Saudi-Arabien und Marokko statt - Homosexualität ist dort illegal.
Urteil in Mönchengladbach

Haftstrafen nach Dating-Masche

Urteil in NRW: Mehrjährige Haft- und Bewährungsstrafen für vier junge Täter, die Homosexuelle dateten und brutal ausraubten.
Aktivisten leben gefährlich

Jeder Zehnte erlebt Gewaltandrohungen

Jeder zehnte Aktivist erlebt Gewaltandrohungen, so eine neue Studie. Amnesty International fordert mehr Schutz von Seiten der Behörden.