Direkt zum Inhalt
Auslaufmodell Ehe?
Rubrik

Auslaufmodell Ehe? Immer weniger Menschen sagen Ja zu einander – besonders wenige in der queer-affinen Gen-Z

ms - 04.02.2025 - 10:00 Uhr

Das Bundesamt für Statistik hat neue Zahlen zu den Ehen in Deutschland veröffentlicht - die Zahl der Eheschließungen insgesamt ist weiter rückläufig und befindet sich zum Ende 2023 auf dem zweitniedrigsten Stand seit 1950. Auch die Zahlen der gleichgeschlechtlichen Ehen sind seit der Einführung 2017 kontinuierlich gesunken – zuletzt sagten binnen eines Jahres 9.228 homosexuelle Paare Ja zueinander, ein wenig mehr Frauen als Männer. 

Wird die Ehe sowohl für heterosexuelle wie auch homosexuelle Menschen schrittweise zum Auslaufmodell? 2023 kam es zu insgesamt 361.000 Eheschließungen, drei Prozent davon waren Paare des gleichen Geschlechts. Mehr als drei Viertel (78 %) der 722.000 Menschen heirateten dabei zum ersten Mal. 

Gen-Z und eine Ehe? Ach nö!

Dabei zeigt sich auch, dass die besonders queer-affine Generation Z offenbar sehr wenig vom Thema Heiraten hält, rund 22 Prozent der jungen Generation definieren sich als LGBTIQ+. (Ipsos Studie 2024). Die Menschen in Deutschland werden bei ihrer ersten Heirat immer älter, sofern sie überhaupt noch heiraten. 

Das Durchschnittsalter bei der ersten Eheschließung ist binnen 30 Jahren um rund sechs Altersjahre gestiegen und hat einen neuen Höchststand erreicht: Im Jahr 2023 waren Frauen bei ihrer ersten Heirat im Schnitt 32,8 Jahre alt, Männer 35,3 Jahre. Die Zahl der Singles und unverheirateten Personen steigt dabei weiter an, Ende 2023 waren 22,6 Millionen Menschen ab 18 Jahren ledig, also nicht verheiratet, verwitwet oder geschieden. Der Anteil der Ledigen an der Bevölkerung ab 18 Jahren ist binnen 30 Jahren von 24 Prozent auf rund 33 Prozent massiv gestiegen – jede dritte erwachsene Person ist ledig. 

Rund 84.000 Homo-Ehen

Jede zweite erwachsene Person in Deutschland ist trotzdem verheiratet, das entsprach 35 Millionen Menschen, die Ende 2023 in einer Ehe lebten – maßgeblich haben daran ältere Generationen ihren Anteil daran. 30 Jahre zuvor waren noch 60 Prozent der erwachsenen Deutschen (39,3 Millionen) verheiratet. Seit Oktober 2017 wurden zudem bis Ende 2023 über 84.800 gleichgeschlechtliche Eheschließungen beziehungsweise Umwandlungen einer Lebenspartnerschaft in eine Ehe verzeichnet. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Angegriffen und missbraucht

Schwule Männer in Kamerun

Die Gewalt gegen schwule Männer in Kamerun wird immer dramatischer, warnen jetzt mehrere Verbände. Willkür, Attacken und Morde sind Alltag.
Sorge in Kanada

Trudeau-Nachfolger Mark Carney

Die Community in Kanada ist besorgt: Wie steht Trudeau-Nachfolger Mark Carney als baldiger neuer Premierminister zu LGBTIQ+? Bisher schweigt dieser.
Homo-Heilungen in den USA

Werden Verbote rückabgewickelt?

Der Supreme Court wird sich mit den bestehenden Verboten von Konversionstherapien in den USA befassen: Werden Homo-Heilungen wieder legal?
Absage an Meta

San Francisco Pride ohne IT-Gigant

Donnerschlag in den USA: Eines der größten CSD-Events der Welt, der San Francisco Pride, wirft Meta (Instagram, Facebook) aus dem Programm.
Starke Gegenworte

Kritik von Trumps Nichte Mary

Amerika sei gescheitert, sagte jetzt Mary Trump, die lesbische Nichte des US-Präsidenten - und will trotzdem Mut machen, für Demokratie zu kämpfen.
Rainbow Village beim ESC

Erstmals ein Safe Space für LGBTIQ+

Erstmals soll es beim ESC im Mai in Basel ein Rainbow Village geben, ein gigantischer Safe Space für LGBTIQ+ mit einem vielfältigen Rahmenprogramm.
Grausamer Doppelmord

Künstlerpaar in New York ermordet

Ein grausamer Doppelmord erschüttert derzeit die USA: Ein bekanntes schwules Aktivistenkünstlerpaar wurde offenbar von einem Einbrecher erschlagen.
Neue Niederlage für Davis

Religiöser Wahn vor Gericht

Neue Niederlage für die homophobe Ex-Bezirksbeamtin Kim Davis, die vor 10 Jahren einem schwulen Paar die Hochzeit verwehrte. Das Ziel: Supreme Court!
Vorwurf der Heuchelei

Hitzlsperger kritisiert Beckham

Der schwule Ex-Fußballprofi Thomas Hitzlsperger warf Kollegen wie David Beckham Heuchelei vor, für Geld würden sie ihr LGBTIQ+-Engagement vergessen!