Finanzhilfe von Bill Gates Der Milliardär will die US-Kürzungen bei der HIV-Forschung auffangen
Der radikale Sparkurs der US-Regierung im Gesundheitssystem, insbesondere bei HIV und LGBTIQ+, sorgte in den letzten Wochen immer wieder weltweit für Fassungslosigkeit. Wissenschaftler warnten davor, dass die USA gerade im Kampf gegen HIV um Jahrzehnte zurückgeworfen werden – sowohl im Inland wie auch international.
Nun hat Microsoft-Milliardär Bill Gates (69) angekündigt, mit seiner Stiftung verstärkt Gesundheitsprojekte in Afrika unterstützen zu wollen, insbesondere im Bereich HIV. Die Hoffnung ist groß, dass die HIV-Forschung davon ein Stück weit auch profitieren kann und die Rückschritte in den USA so zumindest ein wenig abgemildert werden könnten.
Milliarden für HIV-Prävention und Forschung
Bereits im Mai hatte Gates mit scharfen Worten die Kürzungen der Trump-Administration kritisiert, diesen Standpunkt erneuerte er jetzt bei einer Rede am Hauptsitz der Afrikanischen Union. Insbesondere betonte Gates dabei die massiven Einschnitte beim Projekt USAID – von den Kürzungen seien bereits 83 Prozent aller Programme weltweit im Einsatz gegen HIV davon betroffen. „Die Einschnitte sind ein großer Fehler“, so der Tech-Tüftler im Nelson-Mandela-Saal. Zum 25-jährigen Bestehen der Gates-Stiftung will der Milliardär diesen Einsparungen entgegenwirken und „die Lücken bestmöglich schließen.“ Im Zentrum stehe weiter der Kampf gegen AIDS, Malaria und Tuberkulose. Gates bekräftigte, dass er 99 Prozent seines gesamten Vermögens von rund 200 Milliarden US-Dollar spenden wolle.
Kritik an Wohltätigkeit
Allerdings wird das philanthropische Auftreten des Microsoft-Erfinders nicht überfall gefeiert, auch in Afrika gab es zuletzt Kritik. Man wirft ihm unter anderem vor, seine wirtschaftliche und politische Macht ausweiten zu wollen, alles unter dem Deckmantel der Wohltätigkeit. Der Milliardär wolle die Welt nach seinen Vorstellungen umgestalten. Eine Dokumentation der Deutschen Welle zeigte zudem auf, wie die Bill & Melinda Gates Foundation Gentechnikexperimente in Afrika finanziert. Der afrikanische Gesundheitsexperte Domingos Cristóvão erklärte: „Afrikanische Länder sollten eigene, tragfähige Gesundheitsstrukturen aufbauen – ohne sich auf ausländische Geldgeber zu verlassen. Wir müssen selbst wissen, was wir brauchen – und unsere Prioritäten nicht von außen setzen lassen.“