Direkt zum Inhalt
Dirk Bach Platz
Rubrik

Dirk Bach Platz in Köln Der Platz vorm Schauspielhaus darf final benannt werden, entschied jetzt das Oberverwaltungsgericht NRW

ms - 10.01.2025 - 11:00 Uhr
Loading audio player...

Große Freude in Köln: In der Innenstadt kann nun doch ein Platz nach dem beliebten schwulen Schauspieler Dirk Bach (†51) benannt werden. Das hat das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen gestern in zweiter und letzter Instanz entschieden.

Peinlicher Rechtsstreit

Damit endet eine peinliche gerichtliche Posse um den angedachten Dirk-Bach-Platz in der Rheinmetropole, die gerade in der Gay-Community für viel Ärger und Unverständnis gesorgt hatte. Bis heute ist der 2012 verstorbene Komiker und Entertainer im Herzen vieler Menschen fest verankert. Vor Gericht hatten sich der Kölner Stadtrat und die Bezirksvertretung Köln-Innenstadt darüber gestritten, wer das Recht hat, die angedachte Fläche vor dem Schauspielhaus benennen zu dürfen. Final nach einer ersten Entscheidung des Kölner Verwaltungsgerichts darf nun die Bezirksvertretung offiziell die bisher namenlose Fläche zum Dirk-Bach-Platz machen. Umgangssprachlich war bisher vom „kleinen Offenbachplatz“ die Rede gewesen.

Seit 2022 hatte die Bezirksvertretung darum gekämpft, den Platz zu Ehren des beliebten Kölner Schauspielers zu benennen, die Stadt wollte daraufhin mit Beschluss von 2023 das Areal kurzerhand in den offiziellen Offenbachplatz mit einbeziehen – und verweigerte damit Bach die Ehrerbietung. 

Die Stadt Köln und Dirk Bach 

Ähnlich unverständlich hatte es zuvor bereits eine juristische Auseinandersetzung um die rosa Bank gegeben, die neben dem Grab von Dirk Bach auf dem Melatenfriedhof stand, damit Besucher sich hinsetzen konnten – die Stadt hatte gefordert, die Bank zu entfernen. Schlussendlich steht diese nun im Kölner Atelier-Theater.  

Nun steht dem Dirk-Bach-Platz endlich nichts mehr im Wege – passend ist die gewählte Fläche überdies, denn der Schauspieler gehörte eine Zeit lang zum Ensemble des Kölner Schauspielhauses. Warum der Kölner Stadtrat indes gleich mehrfach so ein Problem mit dem ehemaligen „Dschungelcamp“-Moderator zu haben scheint, dürfte das Geheimnis der Mitglieder bleiben. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Asexuelle Menschen

Neue Studie aus England

Eine Studie aus England lässt aufhorchen: Jeder vierte Befragte, darunter auch LGBTIQ+-Personen, hält asexuelle Menschen für "psychisch krank".
Aids-Quilt in Europa

Premiere nach 30 Jahren

Der berühmte Memorial Aids Quilt kommt für wenige Tage nach Europa in die Londoner Tate Modern, um dem HIV-Stigma heutiger Tage entgegen zu wirken.
Urteil gegen Tschechien

Verletzung der Menschenrechte

Urteil des Europäischen Gerichtshofes EGMR: Tschechien darf von queeren Menschen keine Zwangssterilisation bei einem Geschlechtswechsel verlangen.
Rauswurf aus Polens Parlament

Eklat um homophoben Politiker

Der polnische Europaabgeordnete Grzegorz Braun hat im Unterhaus eine LGBTIQ+-Fotoausstellung verwüstet. Die Folge: Dauerhaftes Parlaments-Verbot.
Amnesty setzt Schwerpunkte

LGBTIQ+, Fake News und Regime

Die Menschenrechtsogranisation Amnesty International hat Schwerpunkte für ihre kommende Arbeit gesetzt, darunter gerade auch LGBTIQ+.
Angriff auf den Iran

Tel Aviv Pride in Israel abgesagt

Israel hat nukleare Ziele im Iran angegriffen, dieser kontert mit Gegenangriffen. Der Tel Aviv Pride ist abgesagt, viele Pride-Besucher sind vor Ort.
Kuschelig im Elternhaus

Wann werden junge Queers flügge?

Die queere Gen-Z in Deutschland zieht im Durchschnitt mit knapp 24 Jahren aus dem Elternhaus aus, die Jungs deutlich später als die jungen Frauen.
EU-Gleichstellungsstrategie

Scharfe Kritik an EU-Kommission

Die EU-Kommission stellt eine neue LGBTIQ+-Gleichstellungsstrategie zur Debatte und täuscht so über ihr Versagen hinweg, kritisieren queere Verbände.
Schwerpunkt Hasskriminalität

Attacken gegen LGBTIQ+ in Berlin

Der LGBTIQ+-Verband innerhalb der Union, der LSU, fordert in Berlin jetzt schnelle und sichtbare Maßnahmen gegen die steigende Hasskriminalität.