Direkt zum Inhalt
Die Angst geht um!
Rubrik

Die Angst geht um! Politische Zukunftsängste, mögliche Anschläge und Kampfesmut prägten zwei der größten US-Prides in diesem Jahr.

ms - 26.06.2023 - 14:00 Uhr

Hunderttausende Menschen haben am Wochenende in New York und San Francisco bei den Pride-Paraden demonstriert und gefeiert – doch die Ausgelassenheit vergangener Tage scheint getrübt zu sein. Wie ein Gespenst scheint die Angst vor einem möglichen Anschlag umherzugehen, zuvor hatten das FBI sowie Homeland Security zu „erhöhter Aufmerksamkeit“ aufgerufen. Es gäbe im aufgeheizten Klima im US-Kulturkampf viele extremistische und gewaltbereite Einzeltäter und Gruppen.

Hassvolle Gesetze gegen LGBTI*-Menschen

Die amerikanische LGBTI*-Community wollte trotzdem ein kraftvolles und starkes Statement in die Welt hinaussenden, unterstützt von der Politik. In San Francisco war so unter anderem auch US-Kongressmitglied Nancy Pelosi mit dabei. Ein Dauerthema bei den beiden großen Pride-Veranstaltungen war dabei immer wieder auch die Sorge um die Zukunft der Community in den USA, allein in diesem Jahr versuchen aktuell bisher bereits rund 600 Gesetzesvorhaben, die Rechte von Homosexuellen und queeren Menschen einzuschränken, rund 70 Gesetze sind bereits neu in Kraft.

Als negatives Paradebeispiel gilt in den USA nach wie vor Florida, dass nicht nur ein Sprechverbot über Homosexualität („Don´t Say Gay“) an allen Schulen durchgesetzt hat, sondern seit Frühjahr 2023 auch allen Ärzten erlaubt, Schwule und Lesben als Patienten abzulehnen, wenn ihr Lebensstil nicht mit den religiösen Überzeugungen der Mediziner zusammenpasse.

Kämpferisch und mutig

Die New Yorker Community blickt dabei noch einmal im Besonderen auf die jüngsten Entwicklungen, nicht nur, weil der Big Apple bis heute zu einem der Städte mit der höchsten Dichte an Homosexuellen in den USA zählt, sondern auch, weil die Stadt der Geburtsort aller CSD- und Pride-Paraden. Hier wehrten sich 1969 erstmals Homosexuelle der beliebten Gay-Bar „Stonewall Inn“ vor den willkürlichen und gewalttätigen Repressalien der Polizei. Um so lauter zeigten sich die New Yorker beim Pride am vergangenen Wochenende, allen Unkenrufen zum Trotz, als wollten sie laut ausrufen: Wir lassen uns nicht unterkriegen.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Österreich gewinnt den ESC

Deutschland landet auf Platz 15

Österreich gewinnt den ESC 2025! Der 24-jährige Countertenor JJ begeisterte das Publikum mit seinem Operatic Pop, Deutschland landete auf Platz 15.
Polizei untersagt Pride-Events

"Abstrakte Bedrohungslage" in NRW

"Abstrakte Bedrohungslage" in NRW: Aus Sicherheitsgründen stoppte die Polizei heute den CSD Gelsenkirchen und eine Demonstration in Mönchengladbach.
Streit um eine Bagatelle

Pridefahne in einer britischen Bank

Streit um eine Bagatelle: Ein gläubiger Kunde wollte eine Pride-Flagge in einer Londoner Bank nicht akzeptieren und legte Beschwerde ein...
Porno-Verbot in den USA

Reaktionen der schwulen Branche

Werden Hardcore-Filme künftig in den USA verboten? Dieses Gesetz wollen einige Republikaner durchbringen. Darauf reagiert nun die Gay-Adult-Branche.
Zeichen der Polizei Saarland

Pride Flagge zum IDAHOBIT

Bundesweit wird am Samstag dem IDAHOBIT gedacht, dem Aktionstag gegen Homophobie. Die Polizei Saarland setzt dabei erstmals ein besonderes Zeichen.
Neue Pride Verbote

Wales lädt alle Parteien aus

Der Streit über die jüngste LGBTIQ+-Politik in Großbritannien eskaliert weiter, nun hat der fünfte große Pride alle Parteien vom CSD ausgeladen.
Erste Rede von Karin Prien

Kein Wort zum Thema LGBTIQ+

Die neue Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) stellte im Bundestag ihr Programm für die nächsten Jahre vor - LGBTIQ+ war dabei kein Thema.
Appell an neue Bundesregierung

Einsatz gegen Ungarns Pride-Verbot

Die neue Bundesregierung muss verstärkt gegen das Pride-Verbot in Ungarn vorgehen, fordern jetzt in einem Appell bisher rund 66.000 Menschen.
Mordfall aufgeklärt

Cold Case nach 21 Jahren geklärt

Der 21 Jahre alte Mordfall an einem schwulen Kellner aus Nordrhein-Westfalen wurde mittels neuster DNA-Analyse jetzt offenbar aufgeklärt.