Daten, Betäuben, Ausrauben! Nach London warnt jetzt auch die US-Polizei vor Kriminellen beim Gay-Dating
Erst Anfang Februar warnte die Polizei in London die Gay-Community über eine potenziell gefährliche Nutzung von Dating Apps – in mindestens vier Fällen wurden in der britischen Hauptstadt schwule Männer über Grindr kontaktiert und bei einem Treffen schlussendlich betäubt und ausgeraubt. Ähnliches scheint sich jetzt auch in New York zu ereignen, auch die amerikanische Polizei hat deswegen nun eine klare Warnung ausgesprochen. Ermittler befürchten überdies, dass die Methode auch in anderen Ländern wie auch in Deutschland immer mehr um sich greifen könnte.
Raubdelikte und Überfälle nehmen zu
In New York ist es seit dem Sommer letzten Jahres bis ins neue Jahr 2023 hinein immer wieder zu Gewaltverbrechen und Morden an schwulen Männern gekommen. Zwei junge Homosexuelle verstarben so im vergangenen Jahr, nachdem sie sich mit drei unbekannten Männern verabredet hatten. In anderen Fällen wurden mehrere Schwule ausgeraubt, oftmals auch in unmittelbarer Nähe von bekannten Gay-Clubs wie dem NYC Eagle. Seit Januar dieses Jahres wird zudem auch der 29-jährige schwule Jordan Taylor vermisst, auch er datete und war zuvor in einer Gay Bar gesehen worden.
Gefahr auch in Deutschland gegeben
Wie angenommen scheinen sich Kriminelle in verschiedenen Ländern der gleichen Methodik zu bedienen. LGBTI*-Aktivisten befürchten, dass es so auch in Deutschland erneut zu ähnlichen Zwischenfällen kommen könnte, vor einigen Jahren war es bereits zu Angriffen auf Homosexuelle in Berlin gekommen – auch hier kontaktierte der Täter seine späteren Opfer über schwule Dating Apps. Die New Yorker Polizei hat jetzt in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Anti-Violence Project ein Informationsseminar online zur Verfügung gestellt, um schwulen Männern Tipps für ein sicheres Dating-Verhalten zu geben.
Tipps für mehr Sicherheit
So sei es beispielsweise sinnvoll, Freunde vorab zu informieren, wann und wo man sich mit einem potenziellen Date trifft und auch regelmäßig in Kontakt zu bleiben. Auch Sicherheitsvorkehrungen wie eine geheime PIN-Nummer am Smartphone oder das Mitführen von nur geringen Mengen Bargeld oder gar Schmuck könnte potenzielle Kriminelle abschrecken. Während einem Date wäre es sinnvoll, auf das Umfeld oder die nähere Umgebung zu achten und gegebenenfalls lieber kurzfristig wieder zu gehen.
Zudem sollte man keine Getränke zu sich nehmen, die bereits offen vom Dating-Partner angeboten werden. Ebenso verhalte es sich bei jeder Art von Drogen. Immer wieder betonte die Polizei auch, schwule Männer sollten besser auf ihr Bauchgefühl hören und danach handeln, oftmals erkenne man Gefahren zuerst im Unterbewusstsein. Weitere Möglichkeiten wäre ein Videochat vor dem eigentlichen Date und ein erstes Treffen an einem öffentlichen Ort.