Aktion gegen Einsamkeit Queere Jugendliche sind besonders von Isolation betroffen
Einsamkeit ist nach wie vor ein großes Problem in der Community – quer durch alle Altersschichten, aber insbesondere unter jungen queeren Menschen ist das Gefühl deutlich überproportional vertreten. Das Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) hat jetzt eine neue Kampagne mit dem Titel „Mach dich fit gegen Einsamkeit!“ gestartet, die sowohl online wie auch mittels Plakaten in diversen Städten darauf aufmerksam machen will, wie weit verbreitet die Thematik ist – und wie wichtig es ist, aktiv dagegen vorzugehen, so das Ministerium.
Gemeinsam gegen Einsamkeit
Die Kampagne soll dabei zum Thema sensibilisieren und so dazu beitragen, Gemeinschaft zu stärken – beginnend mit kleinen Gesten im Alltag. Bundesfamilienministerin Karin Prien dazu: „Einsamkeit ist eine Herausforderung, die alle angeht – und genau deshalb müssen wir ihr gemeinsam begegnen. Mit unserer Kampagne geben wir einen Impuls in die dunkle Jahreszeit: Mach dich fit gegen Einsamkeit! Wem es im Alltag gelingt, auf andere zuzugehen, bleibt verbunden und stärkt auch das eigene seelische Wohlbefinden. Einsamkeit ist ein Warnsignal – wir wollen verhindern, dass sie sich verfestigt und Menschen dauerhaft belastet. Schon kleine Gesten können zeigen: Du bist nicht allein. Damit stärken wir nicht nur einzelne Menschen, sondern den gesellschaftlichen Zusammenhalt insgesamt.“
Kleine Schritte gegen die Isolation
Das BMBFSFJ bekräftigt dabei weiter, dass Einsamkeit jeden treffen kann: „Zu Hause, in einer neuen Stadt, im Arbeitsalltag, an der Uni, inmitten von Menschen. Sie ist ein stiller Begleiter, der belastet, schwächt, soziale Teilhabe erschwert und krank machen kann. Doch Einsamkeit ist kein Schicksal. Gemeinsam können wir viel tun, um Nähe, Miteinander und Verbundenheit zu stärken.“
So möchte die Aktion auch lebensnahe Alltagssituationen nahebringen, um dem traurigen Gefühl etwas entgegen zu setzen, sei es nun beispielsweise ein einfacher Austausch im Treppenhaus, persönliche Zeit miteinander zu verbringen oder öfter auch einmal rausgehen, um neue Menschen kennenzulernen. Für die junge queere Community gibt es inzwischen auch das erste digitale Jugendzentrum, das auch jene Jugendliche erreicht, die im ländlichen Raum kaum oder keine Kontakte in die Community hinein haben.
Hier gibt es Hilfe
Bei psychischen oder anderweiten emotionalen Problemen sowie auch bei Depressionen oder beispielsweise Angststörungen, versuche, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen du dich melden kannst. Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222.
Mit Beratung steht dir auch der Coming Out Day Verein via Chat, Messenger oder E-Mail unter www.coming-out-day.de zur Seite. Weiterhin gibt es von der Telefonseelsorge das Angebot eines Hilfe-Chats. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung. Die Anmeldung erfolgt – ebenfalls anonym und kostenlos – auf der Webseite. Informationen findest du unter: www.telefonseelsorge.de