Ärger in Singapur Schutz vor Diskriminierung am Arbeitsplatz, doch LGBTI*-Menschen wurden nicht bedacht
Ärger in Singapur – der Inselstaat hat ein neues Anti-Diskriminierungsgesetz verabschiedet, das Menschen im Beruf vor Anfeindungen besser schützen soll. LGBTI*-Menschen wurden bei den neuen Richtlinien allerdings komplett übergangen. Queere Verbände vor Ort fordern daher jetzt von der Regierung, dass das Gesetz noch einmal zu überarbeiten. Es bedürfe einer Einbindung zum Schutz von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung sowie ihrer Geschlechtsidentität.
Ein Gesetz ohne LGBTI*
Die LGBTI*-Community im Land kämpft seit Jahren um mehr Rechte, zuletzt wurde nach zähem Ringen 2022 ein Gesetz aufgehoben, das gleichgeschlechtlichen Sex zwischen Männern unter Strafe gestellt hatte. Die queere Familienorganisation SAFE betonte daher nun mit Blick auf das neue Gesetz, dass Eltern von LGBTI*-Jugendlichen große Angst davor haben, dass ihre Kinder diskriminiert werden. Genau daher bedürfe es einer zeitnahen Überarbeitung des neuen Anti-Diskriminierungsgesetzes. Die jetzigen Richtlinien seien dabei nicht nur „extrem diskriminierend“, sondern laufen demnach auch dem eigentlichen Anliegen zuwider, besonders vulnerable Menschen vor Diskriminierung zu schützen.
Aktuell benennt das neue Gesetz den Schutz in Bezug auf Kriterien wie unter anderem Alter, Nationalität, Geschlecht, Ethnie, Religion, Sprache, Behinderung oder auch psychische Erkrankungen. Die Regierung betonte indes inzwischen, man habe die seit 2007 ausgearbeiteten Richtlinien nun in verbindliche Gesetze umgearbeitet – damals sahen die Regelungen noch keinen Schutz für LGBTI* vor.