Uecker bei der Aids-Gala Der schwule "Lindenstraße"-Star zeigte sich bestens gelaunt auf dem roten Teppich
Der beliebte schwule Schauspieler Georg Uecker (62) ist seit mehreren Jahren erstmals wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten – der „Lindenstraße“-Star zeigte sich auf dem roten Teppich bei der Aids-Gala Anfang der Woche in Köln. Zuletzt war Uecker 2021 öffentlich aufgetreten bei der Premiere des Musicals "Ku'damm" in Berlin.
HIV-Diagnose und Krebs
Der Schauspieler selbst lebt seit 1993 mit der Diagnose HIV, im Interview mit SCHWULISSIMO erzählte er 2016 erstmals von seiner Virusinfektion. „Dank der Pharmaindustrie und einer in jeglicher Hinsicht positiven Lebenseinstellung, geht es mir mittlerweile gut.“
Als er damals die Nachricht vom Arzt bekam, hatte ihm dieser auch gleich noch mitgeteilt, dass er an Krebs erkrankt sei: „Ich hatte ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt. Er redete nicht lange um den heißen Brei herum.“ Um den Lymphknotenkrebs zu besiegen, musst sich Uecker damals einer Chemotherapie unterziehen, wie er auch in seiner Biografie "Ich mach' dann mal weiter!" erklärte: „Ich war aufgequollen, hatte am Körper kein einziges Haar mehr, selbst die Augenbrauen waren ausgefallen.“
Nach fünf Jahren hatte der Serienschauspieler den Krebs besiegt. Mitte der 2000er Jahre waren zuvor immer wieder Spekulationen über seinen Gesundheitszustand aufgekommen, auch weil Uecker zwischenzeitlich stark an Gewicht verloren und er zudem für mehrere Monate bei der „Lindenstraße“ pausierte hatte
Ein „schriller Alter“
Heute scheint Uecker glücklich und zufrieden zu sein, mit strahlendem Gesicht zeigte er sich bei der Kölner Aids-Gala. Im Interview mit SCHWULISSIMO hatte er erklärt, er sei „völlig fit und fest entschlossen, ein schriller Alter zu werden.“ Später betonte er außerdem: „Ich gehöre nicht zu den Leuten, die der ewigen Jugend hinterherlaufen. Wenn ich von mir sage ´Der Anspruch steigt und der Marktwert sinkt´, ist das durchaus provokativ gemeint, denn ich finde es traurig, dass sich Menschen völlig unkritisch dem kapitalistischen Prinzip der Verwertbarkeit und Konsumierbarkeit unterwerfen.“
Uecker ging in die schwule Fernseh-Geschichte ein mit dem ersten deutschen TV-Kuss zwischen zwei Männern, 1987 in der „Lindenstraße“. Insgesamt in 605 Folgen spielte er darin Dr. Carsten Flöter. Im Jahr 2020 stieg er aus der TV-Serie aus. Beliebt war Uecker auch als Einflüsterer in der Comedy-Impro-Sendung „Schillerstraße“. Daneben war er immer wieder gern gesehener Gast in zahlreichen TV-Formaten wie beispielsweise „Genial daneben“, gilt als absoluter Eurovision-Song-Contest-Experte und spielte weiter in Filmen sowie am Theater. Für seine Kultrolle in der „Lindenstraße“ wurde er mit dem Bambi und der Goldenen Kamera ausgezeichnet.