Schuldgefühle bei Troye Sivan Die Kämpfe der früheren Schwulengeneration - und der Wunsch nach neuen Schauspielrollen
Der australische Popstar Troye Sivan hat „Schuldgefühle“ gegenüber der älteren Gay-Community, seinen Vorgängern sozusagen. Und er spielt mit dem Gedanken, 2025 zur Schauspielerei zurückzukehren.
Offen für neue Schauspielprojekte
Eben wurde er von der internationalen Gay-Community zum „Babygirl des Jahres“ gekürt, zuvor gewann er gleich drei Aria Awards, der wichtigste Musikpreis seiner Heimat Australien. Nun überlegt der 29-Jährige, ob er nicht doch auch wieder als Schauspieler aktiv werden möchte. Zu seinen bisher markantesten Rollen gehört ein Part 2009 in „X-Men Origins: Wolverine“ sowie im Schwulendrama „Der verlorene Sohn“ über Konversionstherapien in den USA.
Im Billboard-Interview der Audible-Serie Origins erklärte er jetzt dazu: „Die Schauspielerei war schon immer eine Leidenschaft von mir, und ich schätze die Gelegenheiten, die ich in diesem Bereich hatte. Während die Musik mein Hauptaugenmerk bleibt, bin ich offen dafür, Schauspielprojekte zu erkunden, die mich ansprechen und mir Angst machen. Ich fühle mich glücklich, dass ich die Schauspielerei so angehen kann, als eine Leidenschaft und nicht als meinen Hauptjob.“
Schuldgefühle und persönliches Glück
Mit Blick auf die ältere Community der Schwulen und Lesben, die verstärkt für Rechte haben kämpfen müssen, betonte Sivan weiter: „Ich kämpfe definitiv nicht um mein Leben auf der Straße – ich kann Musikvideos machen und ich kann dem treu bleiben, was ich bin. Ich habe das Gefühl, dass ich das wirklich mit mir herumtrage, so eine Art von Schuldgefühl, weil ich mich so glücklich fühle. Und ich fühle mich unglaublich glücklich, ein kleiner Teil eines Moments zu sein, in dem queere Stimmen in der Popkultur sichtbarer sind und gefeiert werden.“
Und weiter: „Ich glaube, dass es wichtig ist, die Beiträge von queeren Künstlern zu verstehen, die vor uns kamen. Sie haben Herausforderungen gemeistert, die wir uns nicht einmal vorstellen können, oft unter großem persönlichem Risiko, um ihre Wahrheiten auszudrücken und Kunst zu schaffen, die mit ihren Erfahrungen übereinstimmt. Für mich geht es darum, ihr Vermächtnis zu ehren und den kulturellen und historischen Kontext zu verstehen, der unsere Gegenwart prägt.“ Sivan hat gerade sehr erfolgreich seine „Something To Give Each Other“-Tour beendet und sich dabei einmal mehr insbesondere für die sexuelle Freiheit junger schwuler Männer eingesetzt.