Erwerbstätigkeit sinkt Immer weniger junge LGBTI*-Menschen können für sich selbst sorgen
Immer weniger junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren können in Deutschland von einer eigenen Erwerbstätigkeit leben – so die neusten Zahlen des Bundesamtes für Statistik. Binnen der letzten 30 Jahre sank die Zahl derer, die selbstständig ihr Leben in diesem Alter finanzieren können, von einstmals 50 auf aktuell nur noch 38 Prozent.
1,1 Millionen junge LGBTI*s ohne ausreichende Erwerbstätigkeit
Der Anteil junger Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren an der deutschen Gesamtbevölkerung liegt derzeit bei 10 Prozent oder insgesamt 8,35 Millionen, darunter auch rund 1,84 Millionen LGBTI*-Jugendliche und junge Erwachsene (Ipsos Studie 2023). Rund 61 Prozent der Generation Z lebte im vergangenen Jahr dabei hauptsächlich von familiärer oder staatlicher Unterstützung – bezogen auf die Community sind das rund 1,12 Millionen junger Menschen, die sich als LGBTI* definieren und nicht oder nur teilweise eigenständig ihr Leben finanzieren können.
Die Hälfte der 15- bis 24-Jährigen sowie der jungen LGBTI*-Personen (50 %) lebte hauptsächlich vom Einkommen der Eltern oder anderer Angehöriger. Jeder neunte junge Mensch (11 %) bezog sein Haupteinkommen 2022 aus öffentlichen Leistungen. Das Fazit des Bundesamtes: „In den letzten Jahren haben sich die Verhältnisse nur geringfügig geändert, vor 30 Jahren waren sie jedoch noch umgekehrt: Im Jahr 1992 bestritt noch die Hälfte der 15- bis 24-Jährigen (50 %) ihren Lebensunterhalt hauptsächlich aus eigener Erwerbstätigkeit.“
Jugenderwerbslosigkeit sinkt
Die gute Nachricht allerdings: Die Jugenderwerbslosigkeit, also junge Menschen, die derzeit gar keiner Arbeit nachgehen, sank 2022 auf sechs Prozent, dem niedrigen Wert seit 2019. Innerhalb der vergangenen 15 Jahre hat sich die Jugenderwerbslosigkeit hierzulande fast halbiert (2007: 11,9 %). Wie in den Vorjahren war Deutschland dabei auch 2022 das Land mit der niedrigsten Jugenderwerbslosenquote in der Europäischen Union (EU).
Dies ist auch auf das duale Ausbildungssystem in Deutschland zurückzuführen, so das Bundesamt in seiner Erklärung. Personen in dualer Ausbildung gelten wegen des betrieblichen Teils der Ausbildung als erwerbstätig. Im Durchschnitt aller 27 EU-Mitgliedstaaten war die Erwerbslosenquote unter den 15- bis 24-Jährigen mit 14,5 % mehr als doppelt so hoch wie hierzulande. In Griechenland (31,4 %) und Spanien (29,8 %) war die Jugenderwerbslosenquote EU-weit am höchsten.