Direkt zum Inhalt
Trans-Frauen in der Leichtathletik
Rubrik

Wettkämpfe ohne Trans-Frauen? "Richtlinien kämen Startverbot von Trans-Sportlerinnen gleich"

ms - 24.03.2023 - 13:00 Uhr

Nach mehreren internationalen Sportverbänden im vergangenen Jahr hat nun auch der Weltverband der Leichtathletik neue Richtlinien für die Teilnahme von Trans-Frauen bei Wettkämpfen für Frauen festgelegt. Trans-Frauen werden künftig von den Spitzenwettkämpfen ausgeschlossen, wenn sie die männliche Pubertät durchlaufen haben. Damit stützt sich der Weltverband wie die anderen Sportverbände auf mehrere Studien der letzten Zeit, die dargelegt hatten, dass es in puncto Kraft und Ausdauer einen signifikanten und unfairen Unterschied zwischen biologischen Frauen und Trans-Frauen gebe.  

„Weibliche Kategorie“ schützen

Der Weltverband erklärte dazu weiter, Ziel der den neuen Richtlinien sei es, die „weibliche Kategorie zu schützen“. Der Präsident des Verbandes, Sebastian Coe, sagte dabei außerdem, dass es sich bei dieser Entscheidung um eine „übergeordnete Notwendigkeit“ handele. Das World Athletics Council stimmte zudem auch für eine Senkung des zulässigen Testosteronspiegels im Blut für intersexuelle Menschen mit unterschiedlicher Geschlechtsentwicklung. Um international an Wettkämpfen teilnehmen zu dürfen, muss das männliche Testosteron im Blut von intersexuellen Athletinnen nachweisbar mindestens bereits zwei Jahre unter einem niedrigen Grenzwert (2,5 Nanomol / Liter) gewesen sein.

Anderweitige Integration angedacht

Kritiker der neuen Richtlinien bemängeln, dass dies einem kompletten Startverbot von Trans-Sportlerinnen gleichkäme. Einer ähnlichen Kritik sah sich zuletzt auch der Weltschwimmverband World Aquatics ausgesetzt, der sehr ähnliche Regularien erlassen hatte und sich dabei ebenso auf wissenschaftliche Studien berufen hatte. Präsident Coe vom Leichtathletik-Weltverband erklärte abschließend, man wolle eine Arbeitsgruppe einrichten, um zu überlegen, wie und ob Trans-Frauen anderweitig in Wettkämpfe integriert werden könnten.   

Auch Interessant

Eskalation in Hollywood

Netflix zieht Reißleine

Eskalation in Hollywood: Der Streamingdienst Netflix geht auf Distanz zum Film "Emilia Pérez" und zur oscarnominierten trans* Hauptdarstellerin.
Verhaftungswelle in Indonesien

Festnahme von 56 schwulen Männern

Die Polizei geht mit aller Gewalt gegen Schwule in Indonesien vor. Jetzt wurde eine Sexparty in Jakarta gestürmt, 56 Männer wurden festgenommen.
Schuldspruch gegen Russland

EU-Gericht verurteilt Homophobie

In zwei Urteilen verurteilte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte jetzt Verstöße gegen die Rechte von Homosexuellen in Russland.
Nicht repräsentative Umfrage von Romeo

Viele der Befragten wollen AfD wählen

Eine neue nicht repräsentative Umfrage der Dating-App Romeo sorgt für Diskussionen: Knapp 28% der User votierten für die AfD, besonders stark die jungen Generation.
Proteste gegen Milei

LGBTIQ+ und Frauen sagen Nein!

Proteste in Argentinien: Massive landesweite Demonstrationen kritisieren Präsident Javier Milei nach seinen homophoben und frauenfeindlichen Aussagen.
Digitale Datenbank des Grauens

Russland erstellt Schwulenlisten

Datenbank des Grauens: Die russische Regierung baut ein elektronisches Register zur kompletten Überwachung von Homosexuellen und queeren Menschen auf.
Haftbefehle gegen die Taliban

Bahnbrechende Maßnahme für LGBTIQ+

Der Internationale Strafgerichtshof geht erstmals gegen den LGBTIQ+-Hass in Afghanistan vor und hat Haftbefehle gegen die Taliban erlassen.
Protest gegen Village People

Queer-Verein fordert Konzertabsage

Ärger in Köln: Ein queerer Verein fordert die Konzertabsage der Village People bei einem Musikfestival, weil die Band für Donald Trump auftrat.
Auslaufmodell Ehe?

Sinkende Fallzahlen bei neuen Ehen

Auslaufmodell Ehe? Immer weniger Menschen sagen Ja zu einander, auch unter Homosexuellen und besonders wenige in der queer-affinen Gen-Z.