LGBTI* in der Schweiz Schweiz will aktiver gegen homophobe Gewalttaten vorgehen
Die LGBTI*-Community feiert die jüngsten Entwicklungen in ihrem Land als neuen Meilenstein der Schweizer Politik mit Blick auf Homosexuelle und queere Menschen. Erstmal wird der Bund im nächsten Jahr zwei neue Beratungsstellen im Eidgenössischen Büro schaffen, die sich um die Anliegen von LGBTI*-Menschen kümmern und Akzeptanz für die Community in der Gesellschaft mehren sollen. Ein Kernziel ist dabei vor allem die Ausarbeitung eines nationalen allumfassenden Aktionsplans gegen LGBTI*-Hassverbrechen.
Eine zentrale Anlaufstelle für LGBTI*
Die Schweizer Regierung hat in den letzten Jahren immer wieder einen Zick-Zack-Kurs bei Rechten für LGBTI*-Menschen hingelegt, überraschte zuletzt aber positiv mit einem klaren Votum für ein landesweites Verbot von Konversionstherapien oder auch angedachten gesetzlichen Verbesserungen für Regenbogenfamilien bei der Stiefkindadoption. Eine landesweite Anlaufstelle für LGBTI*-Menschen gibt es aber noch nicht, dies soll sich jetzt mit den neuen Beratungsstellen ändern. Noch immer erleben viele LGBTI*-Menschen in der Schweiz auch Diskriminierung und Ablehnung im alltäglichen Leben – auch diesem Zustand soll die neue Fachbehörde entgegenwirken.
Eine Mittagspause mit verheerender Wirkung
Wie uneins in puncto LGBTI*-Rechte die Schweiz dabei allerdings nach wie vor ist, zeigen die jüngsten Entwicklungen in Zürich – hier sind bis heute die mit Abstand allermeisten LGBTI*-Hassverbrechen zu verzeichnen. Trotzdem lehnte der Züricher Kantonsrat mehrheitlich ab, dass Polizisten sowie Mitarbeiter im Gericht und bei der Staatsanwaltschaft künftig verpflichtende, regelmäßige Kurse zu LGBTI*-Themen und Sensibilisierungsmaßnahmen absolvieren müssen.
Die Entscheidung viel dabei allerdings denkbar knapp mit 85 zu 79 Stimmen, wobei nach Angaben der Nachrichtenseite 20 Minuten viele LGBTI*-freundliche Politiker bei der finalen Abstimmung nicht vor Ort waren. Der Grund für ihr Fernbleiben? Nach der Mittagspause kamen einige zu spät zur Abstimmung, anderen seien noch auf der Toilette gewesen, so die News-Seite weiter. Am Ende bleiben die Schweizer Politiker wenn auch aus niederen Beweggründen so zumindest ihrem Zick-Zack-Kurs bei der LGBTI*-Thematik treu.