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FIFA-Chef lobt die “Fortschritte“ in Katar
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Die Infantilität des Infantino Homosexuelle werden künftig ganz nachhaltig inhaftiert

ms - 28.09.2022 - 10:30 Uhr

[Kommentar]

Es ist ein tragisches Schicksal, das sich in diesen Tagen erneut vor der versammelten Weltöffentlichkeit abspielt: Ein schwer dementer und geistig offensichtlich verwirrter Mann wird der Weltpresse präsentiert, sodass alle Welt sehen kann, wie dramatisch die unheilbare Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Die Rede ist natürlich von FIFA-Chef Gianni Infantino, dessen Nachname bereits schon als erstes Indiz für seine Infantilität hätte ausschlaggebend sein können.

Nun also ließ man den armen kranken Mann abermals ein offizielles Statement veröffentlichen, in dem er freudig erklärt, dass es in Katar inzwischen “beachtliche Fortschritte“ mit Blick auf die Menschenrechtslage von Gastarbeitern und Homosexuellen gäbe, mehr noch, es gäbe sogar “nachhaltige Reformen“. Eine dieser positiven Veränderungen? Das wären zum Beispiel die “Wärmeschutzmaßnahmen für Arbeitnehmer“, ein sicherlich stark priorisierter Punkt in einem Wüstenstaat mit Temperaturen jenseits der 50-Grad Marke. Weiter erklärt der Erkrankte: „Die FIFA hat zu den erheblichen Fortschritten beigetragen, die in kürzester Zeit erzielt wurden, und wir werden weiterhin mit den katarischen Behörden zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die kommende FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft ein Turnier wird, bei dem jeder willkommen ist."

Immerhin gäbe es ja inzwischen auch Antidiskriminierungsprojekte – was sich darunter genau versteht, bleibt offen. Vielleicht sollen auch nur die ausländischen homosexuellen Touristen die Einwohner Katars nicht weiter diskriminieren, indem sie beispielsweise die Regenbogenflagge schwenken. Die FIFA habe gezeigt, dass der Fußball eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung für Menschenrechtsfragen spielen kann – fürwahr ein Satz, der stimmt, denn sensibilisiert wurde viel, zum Beispiel das kulturelle Empfinden der Regierung des Emirats, weswegen schon regenbogenfarbenes Spielzeug beschlagnahmt worden ist. Und die WM hat bereits im Vorfeld dazu beigetragen, dass künftige Staaten mit einer Todesstrafe für Homosexuelle gelernt haben, wie sich mit etwas Fingerspitzengefühl ganz sensibel jede noch so dramatische Menschenrechtslage positiv darstellen lässt. Bleibt nur die eine Frage offen, wann es Gianni Infantino endlich erlaubt sein wird, in einer guten Schweizer Privatklinik seinen Lebensabend verbringen zu dürfen – genug Geld dafür müsste er spätestens seit Katar doch auf dem Konto haben.

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