Pride in der Ukraine Schwere Ausschreitungen bei Parade in Odessa
Am vergangenen Wochenende fand in der ukrainischen Küstenstadt Odessa die wegen Corona auf Ende August verschobene Pride statt. Dabei stieß die Polizei mit der rechtsradikalen Gegendemonstration zusammen. Dutzende LGBTI*-feindlichen Personen wurden verhaftet.
Das Geschehen auf der Veranstaltung
Die Pride am Samstag wurde von einer Gruppe von LGBTI*-feindlichen Gegendemonstranten der rechtsextremen Gruppierung Tradition und Ordnung gestört. Der Beginn der Pride-Veranstaltung musste aus Sicherheitsgründen um mehr als eine Stunde verschoben werden. Die Polizei versuchte, die mehreren hundert LGBTI*-Demonstrierenden vor den äußerst gewalttätigen Extremisten zu schützen. Wie die Polizei laut Radio Svoboda behauptet, griffen schließlich einige junge Personen grundlos die Polizei an. Dabei wurden mindestens 29 Beamt*innen verletzt. Die LGBTI*-Demo versuchte derweil, den Angreifern den Weg abzuschneiden.
Verhaftungen und Anklagen
Zum Ende des Marsches konnte die Polizei schließlich insgesamt 51 Personen festnehmen. Diese wurden allesamt wegen Gewalt gegen Polizist*innen, Unruhestiftung und Hooliganismus angeklagt. Die Organisator*innen der Pride fordern, dass die diejenigen, die auf LGBTI*-Demonstrierende losgingen, ebenso wegen psychischer und physischer Gewalt gegen ukrainische Bürger*innen bestraft werden. Außerdem bemängelten sie die aus ihrer Sicht unzureichenden Schutzmaßnahmen der Polizei – diese habe nämlich laut Informationen von PinkNews einfach nur „herumgestanden“, als die Pride-Teilnehmer*innen mit Eiern und Tränengas beworfen wurden. In der Ukraine gibt es zwar ein Diskriminierungs-Verbot, aber keine anerkannten gleichgeschlechtlichen Partnerschaften oder weitere LGBTI*-Rechte.