Weniger schwul sein! 85 Prozent der Community-Führungskräfte erlebt in Großbritannien im Job noch immer Mobbing
Die Berufswelt ist und bleibt für Homosexuelle sowie queere Menschen in Großbritannien angespannt – eine neue Umfrage unter 1.000 LGBTIQ+-Fachkräften ergab nun, dass 85 Prozent von ihnen bis heute auf Probleme und Karrierehindernisse stoßen. Vielerorts herrsche ein Arbeitsumfeld, dass sie unter Druck setzt, doch bitte einfach „weniger schwul zu sein“.
Verhalten, Aussehen, Stimme – bitte ändern!
Das britische Netzwerk für LGBTIQ+-Führungskräfte, Pride in Leadership, hatte die Umfrage durchgeführt. In vielen Berufen werden Mitarbeiter dazu außerdem genötigt, ihr Aussehen, ihre Stimme oder ihr Verhalten zu ändern, um so Diskriminierung zu vermeiden oder überhaupt ernstgenommen zu werden. Jeder dritte Befragte (34%) erklärte überdies, dass sich seine sexuelle Orientierung beziehungsweise seine Identität auch negativ auf die zurückliegende Ausbildung ausgewirkt habe. Auch hier hätten viele zu hören bekommen, doch bitte „weniger schwul“ zu sein. Die Erfahrungen wirkten sich auf die meisten Betroffenen anschließend auch auf die spätere Berufswahl aus.
Weit weg von Gleichberechtigung
„Diese Untersuchung spiegelt wider, was auch ich als schwule Führungskraft erlebt habe. Von Homophobie in Meetings bis hin zu Einladungen zu Handelsmissionen in ein Land, in dem ich zum Tode verurteilt werden könnte, nur weil ich ich bin. Wir sind noch weit weg von Gleichberechtigung. Jeder verdient eine faire Chance auf Erfolg – unabhängig davon, wen er liebt oder wie er sich identifiziert“, so Matt Haworth, Mitbegründer von Pride in Leadership. Die Organisation fordert jetzt von der britischen Regierung stärkere Rechte zum Schutz der Community und drängt außerdem Unternehmen auf der Insel dazu, mehr zu tun, um Homophobie und Transphobie zu beseitigen.