Angriff auf US-Veteranen Empörung und Angst über jüngste Entscheidung der Trump-Regierung
Trotz massiver Kritik und juristischem Gegenwind scheint die US-Regierung weiter an ihrer strikten Einstellung gegenüber queeren Mitarbeitern im Militärdienst festzuhalten. In einem ersten Schritt wurden jetzt Richtlinien mit sofortiger Wirkung gestrichen, die queeren Veteranen bisher eine, auf sie abgestimmte Gesundheitsversorgung sicherstellte.
Streichung von Behandlungsangeboten
Konkret geht es dabei um die Order 1341, die bis Ende letzter Woche noch trans*, nicht-binären und intersexuellen Menschen im US-Dienst eine Standard-Versorgung zusicherte inklusive einer Hormontherapie, psychologischer Unterstützung und weiterreichende Versorgungsangebote entsprechend ihrer Geschlechtsidentität. Seit 2018 existierte die Order, um laut eigenem Bekunden eine „gerechte Gesundheitsversorgung für Transgender- und Intersex-Veteranen“ zu bekräftigen. Dazu gehörten unter anderem auch die Einrichtung von speziellen Unisex-Toiletten oder Wohnheimzimmern. All diese Aspekte wurden nun weitestgehend aufgehoben.
Verrat an den Veteranen
Ein Facharzt für queere Veteranen erklärte nach Bekanntwerden der überarbeiteten Richtlinien: „Diese Änderung der Politik wird eine Menge Schaden anrichten. Das schafft ein Klima der Angst.“ Das Ministerium für Veteranenangelegenheiten reagierte bisher nicht auf Presseanfrage bezüglich einer Stellungnahme. Verschiedene Veteranen-Verbände wie die Modern Military Association of America, das Minority Veterans of America sowie auch SPARTA oder Out in National Security verurteilten den Schritt in einer gemeinsamen Erklärung und bezeichneten ihn als Verrat an den Veteranen, die ihrem Land ehrenhaft gedient haben: „Diese Entscheidung wird unsere ohnehin schon verheerend hohen Selbstmordraten noch verschlimmern und noch mehr Veteranen in eine Krise stürzen, und zwar aus keinem anderen Grund als aus Hass“, so Lindsay Church, Geschäftsführerin der Minority Veterans of America.
Kein Vertrauen mehr
Die SPARTA-Vorsitzende Emily Shilling, die die Trump-Administration bereits aufgrund des angedachten Verbot für trans* Militärangehörige verklagt, betont überdies die fatale Langzeitwirkung: „Die Grundlage des Militärdienstes ist Vertrauen, Vertrauen in die Führung, in unsere Mitstreiter und in das Versprechen, dass man sich um uns kümmert, wenn wir alles geben. Doch heute werden Transgender-Mitglieder aus dem Dienst gedrängt, ihnen wird die grundlegende Würde verweigert, und sie werden jetzt der Gesundheitsversorgung beraubt, die jedem Veteranen versprochen wurde, der ehrenhaft gedient hat. Dies ist ein Verrat an diesem heiligen Vertrauen, der unsere Streitkräfte, unsere Veteranen und die Nation schwächt, die zu verteidigen wir geschworen haben.“ Trotz des laufenden Rechtsstreits hat derweil das Pentagon vor kurzem zudem angekündigt, noch im März damit beginnen zu wollen, trans* Menschen aus dem US-Militär zu werfen.