Warnung vor Rollback Amnesty International betont die Angriffe auf die Community
Als Ausgangspunkt des Weltfrauentages am vergangenen Wochenende möchte die Menschenrechtsorganisationen in dieser Woche verstärkt und längerfristig auf den Kampf für Gerechtigkeit hinweisen und setzt dabei den Schwerpunkt auf LGBTIQ+. „Trotz wichtiger Erfolge nehmen Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und lesbische, schwule, bisexuelle, trans und intergeschlechtliche Menschen weltweit zu!“, so der Verein.
Die Zeit zurückdrehen
Zwar gebe es einige Verbesserungen in diesem Bereich zu verzeichnen, dazu zählt Amnesty unter anderem das Selbstbestimmungsgesetz in Deutschland oder auch rechtliche Verbesserungen für heterosexuelle und queere Frauen in Frankreich, aber: „Weltweit machen Staatsoberhäupter, einflussreiche Unternehmer und Verfechter eines traditionell-patriarchalen Weltbildes mobil – gegen die Grundrechte und die Selbstbestimmung von Frauen und LGBTIQ+. Sie rufen zum Angriff, weil sie die gemeinsame, starke und globale Stimme der Frauenrechts- und LGBTIQ+-Communitys fürchten. Eine Stimme, die nicht länger ignoriert, zum Schweigen gebracht oder unter den Tisch gekehrt werden kann (…) Es ist offensichtlich, dass Menschenrechtsgegner weltweit die Zeit zurückdrehen wollen. Sie wehren sich gegen vielfältige Lebensentwürfe, die nicht in ihr Weltbild passen. Sie sprechen Menschen das Recht ab, zu lieben, zu leben und sie selbst zu sein.“
Schwierige Lage in Deutschland
Mit einem besonderen Blick auf Deutschland betont Amnesty weiter: „In Deutschland steigen Straftaten gegen Frauen und Mädchen in allen Bereichen. Es gibt mehr Sexualstraftaten, mehr häusliche Gewalt, mehr digitale Gewalt, mehr Menschenhandel und mehr Femizide. Die Zahl der Straftaten gegen Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung stieg zwischen 2022 und 2023 um fast 50 Prozent an. Und die Straftaten mit Blick auf geschlechtsbezogene Diversität haben sich sogar mehr als verdoppelt.“
Amnesty appelliert daher dazu, sich den Negativ-Entwicklungen mutig entgegenzustellen – und das nicht nur einmal im Jahr, sondern auch nach dem Weltfrauentag, bestenfalls ganzjährig. Dazu müsse die Weltstaatengemeinschaft außerdem auch die Lage von heterosexuellen, lesbischen und queeren Frauen in Russland sowie im Iran viel stärker aktuell im Fokus haben.