Festnahmen in der Türkei 112 Menschen wurden zwischenzeitlich bei Demos am Weltfrauentag in Gewahrsam genommen, auch LGBTIQ+-Personen
Am vergangenen Wochenende wurden 112 Menschen in Istanbul festgenommen, sie waren zum Internationalen Weltfrauentag auf die Straßen gegangen, um mehr Akzeptanz und Gleichberechtigung einzufordern – auch viele LGBTIQ+-Personen waren offenbar unter den Demonstranten, insgesamt protestierten über 3.000 Menschen allein in Istanbul, in weiteren Städten kam es ebenso zu kleineren Protestaktionen.
Verbot von Demonstrationen
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen war der Demonstrationszug friedlich für kurze Zeit durch das Stadtzentrum gezogen, immer wieder waren Regenbogenfahnen sowie auch Banner mit Aufschriften wie "Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen, wir haben keine Angst und wir werden nicht gehorchen" zu sehen. Im Vorfeld war die Veranstaltung wie die Jahre zuvor und ähnlich auch wie die geplanten Pride-Paraden jedes Jahr im Sommer verboten worden – immer wieder mit der gleichen Begründung: Die Demonstration könne die „öffentliche Ordnung und den gesellschaftlichen Frieden“ gefährden.
Die Demonstranten wollten ein starkes Zeichen gegen das „Jahr der Familie“ setzen, in dessen Zuge die Rechte von LGBTIQ+-Menschen immer weiter beschnitten werden sollen - unter anderem sollen künftig bereits eheähnliche Zeremonien unter Homosexuellen mit hohen Haftstrafen versehen werden. Die 112 festgenommenen Menschen wurden verhört und ihre Personalien aufgenommen, anschließend wurden sie wieder freigelassen.