Oscar-Nacht in Hollywood Queere Filmprojekte und Darsteller gehen weitestgehend leer aus
Zum 97. Mal wurden in der Nacht auf heute die Oscars für die besten Leistungen der Filmbranche vergeben – queere Akteure und Filme schnitten dabei weniger gut ab. Der große Verlierer des Abends dürfte „Emilia Pérez“ sein, ein Musical über einen mexikanischen Drogenbaron, der ein neues Lebens als trans* Frau beginnt. Nach dem Skandal um Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón fiel das Werk in der Gunst der Academy Award-Mitglieder rapide. Mit dreizehn Nominierungen gestartet ergatterte der spanische Film nur zwei Auszeichnungen, eine davon ging an Zoe Saldaña als beste Nebendarstellerin.
Das Leben einer Sexarbeiterin
Zum großen Gewinner des Abends wurde schließlich „Anora“ von Regisseur Sean Baker. Der Independent-Film holte fünf Oscars, darunter für die Beste Hauptdarstellerin Mikey Madison, die Beste Regie, der Beste Film, das Beste Original-Drehbuch und den Besten Schnitt. Die Tragikomödie über eine Sexarbeiterin war zuvor bereits in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet worden. Bester Hauptdarsteller wurde Adrien Brody in „Der Brutalist“.
Weniger Zauberhaftes bei „Wicked“
Die andere große Hoffnung der Community war der queere Film „Wicked“, insgesamt zehn Mal nominiert, unter anderem als bester Film. Zudem war Ariana Grande als beste Nebendarstellerin im Rennen. Schlussendlich konnte das Musical nur zwei Goldjungen für das Beste Szenenbild und das Beste Kostümdesign ergattern. Als Bester Song wurde „El Mal“ von Zoe Saldaña und Karla Sofia Cascón in „Emilia Pérez“ ausgezeichnet – die ebenso mitnominierten Elton John und Brandie Carlile für „Never Too Late“ gingen leer aus.
Zur Überraschung des Abends wurde auch die Auszeichnung des einstigen Kinderdarstellers Kieran Culkin als bester Nebendarsteller in „A Real Pain“. Seine Frau versprach ihm, dass sie weitere Kinder machen wollen, wenn er gewinnen sollte – Culkin erinnerte seine Frau augenzwinkernd daran bei seiner Dankesrede