Direkt zum Inhalt
Verbot von "Wicked" in Kuwait

Verbot von "Wicked" in Kuwait Das Emirat befürchtet versteckte LGBTI*-Elemente im Hollywood-Blockbuster

ms - 10.12.2024 - 13:00 Uhr
Loading audio player...

Die neue Filmadaption „Wicked“ sorgt für Schlagzeilen – Kuwait hat den Film jetzt wegen „lesbischer und schwuler Darstellungen“ landesweit verboten. Das Amüsante dabei: In dem neuen Hollywood-Blockbuster gibt es gar keine homosexuellen Figuren.

Blockbuster nach schwulem Kultfilm 

Regisseur Jon M. Chu hat seine Neuverfilmung auf zwei Teile konzipiert, der erste Film startete im November in den US-Kinos und diese Woche in Deutschland, die Fortsetzung soll 2025 folgen. Die Vorlage ist das Kultmusical „Die Hexen von Oz“, basierend auf den Figuren des Kinderbuchs „Der Zauberer von Oz“ aus dem Jahr 1900 und des gleichnamigen Kultfilms von 1939 mit Judy Garland in der Hauptrolle und ihrer schwulen Kulthymne „Somewhere Over The Rainbow“. In den Hauptrollen als böse Hexe des Westens und gute Hexe des Nordens agieren in der neuen Filmadaption Pop-Sängerin Ariana Grande und Cynthia Erivo.

Homosexuelle Schauspieler

Warum das Emirat auf der arabischen Halbinsel nun den Film kurz vor der Premiere landesweit tatsächlich verboten hat, ist laut dem Branchenmagazin Variety nicht gänzlich geklärt. Offenbar reichte es aus, dass mit Cynthia Erivo sowie Jonathan Bailey und in den Nebenrollen Bowen Yang sowie Marissa Bode mehrere homo- beziehungsweise bisexuelle Schauspieler und Schauspielerinnen zu sehen sind. Das bloße Mitwirken der Akteure reicht wohl für die Kritik über „lesbische und schwule Darstellungen“ aus. 

Queere Figuren? 

Die kuwaitische Ausgabe der Arab Times berichtet außerdem, die Entscheidung sei auch deswegen gefallen, weil eine mögliche schwule Figur zu sehen sein könnte. Zudem hatten sowohl Erivo wie auch Co-Star Grande die Attraktivität des Films für ein LGBTI*-Publikum hervorgehoben, der in besonderer Weise die „Einzigartigkeit“ der Menschen feiern will. Pop-Sängerin Grande hatte zudem mit Blick auf die Figuren im Filmland Oz erklärt: „Alle sind so wunderbar queer. Jeder Tag in der Smaragdstadt ist eine Pride-Parade.“ 

De facto werden allerdings weder homosexuelle noch queere Figuren im Film konkret gezeigt – der australische Unterhaltungsjournalist Peter Ford betonte allerdings gegenüber dem Radiosender 3AW in Melbourne: „Ich denke, wenn man danach sucht, könnte man Anzeichen dafür finden.“

Kuwait geht dabei nicht zum ersten Mal gegen einen Hollywood-Blockbuster vor, erst im letzten Jahr verbot das Emirat aus ähnlichen Gründen den Film „Barbie“ und auch anderweitig zeigt das Land keinerlei Verständnis für jedwede Sichtbarkeit von LGBTI*.

Boykott auch in den USA

Vielleicht vom Verbot im Emirat beflügelt, forderte daraufhin nun auch die konservative christliche Organisation One Million Moms (OMM) ebenso den Boykott von "Wicked". Die Begründung auch hier: Der Blockbuster förderte eine LGBTI*-Agenda. Mehr noch: Die Universal Filmstudios würden damit direkt gegen die Überzeugungen und Werte von christlichen Familien angehen. In den ersten Stunden haben sich rund 11.000 Amerikaner in einer Petition dem Boykott-Aufruf angeschlossen. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Eklat um Olympia-Anwärter

Sperre nach freizügigem Video

Der britische Elite-Ruderer und Olymipa-Anwärter Kurts Adams Rozentals wurde für 2 Jahre gesperrt, weil er ein sexy Instagram-Video gepostet hat.
Chers Liebeserklärung

Beziehung mit Altersunterschied

Seit drei Jahren ist Cher mit dem 40 Jahre jüngeren Rapper Alexander Edwards zusammen. Es sei ihr egal, was andere darüber denken, so Cher.
Outing im Blitzlichtgewitter

Noah Schnapp über Leben und Fiktion

Vor fast 3 Jahren outete sich Stranger Things-Star Noah Schnapp wie seine Serienrolle als schwul. Heute blickt er kritisch und dankbar darauf zurück.
Jonathan Van Ness´neuer Look

Waschbrettbauch beim Queer-Eye-Star

Queer Eye-Star Jonathan Van Ness hat seit letztem Jahr rund 35 Kilo abgenommen. Jetzt präsentierte er sich online mit Waschbrettbauch.
Sexiest Man Alive 2025

People Magazin ehrt Jonathan Bailey

Der britische Schauspieler Jonathan Bailey ist der "Sexiest Man Alive 2025". Erstmals geht die Auszeichnung an einen offen schwulen Mann.
Facelifting bei Bill Kaulitz?

Geheimnisvolle Operationen

Tokio Hotel-Sänger Bill Kaulitz hat sich rund 7 Stunden lang operieren lassen. War es eine Schönheits-OP? Bis jetzt gibt es kein klares Statement.
Gemeinsamer Ausritt

Deutscher Olympia-Star ist verlobt

Beruflich schon lange ein Paar, jetzt sind Olympionike Frederic Wandres und sein Freund Lars Ligus verlobt und planen ihre Hochzeit.
Zweite Staffel für „Boots“?

Die Fans dürfen hoffen!

"Boots"-Fans aufgepasst: Die Anzeichen mehren sich, dass es eine zweite Staffel des unerwarteten Streaminghits von Netflix geben wird!
Essstörungen bei Tom Daley

Klartext vom schwulen Olympioniken

Im Mai gestand der britische Turmspringer Tom Daley, unter Essstörungen zu leiden. Nun hat der schwule Sportstar ausführlich dazu Stellung bezogen.