Absurditäten aus Rom Schwule als Priester? In Italien soll das nun möglich sein - unter Bedingungen!
Ein Kommentar von Michael Schmucker
Wir leben in absurden Zeiten – das lässt sich einmal mehr in Deutschland mit Blick auf den laufenden Wahlkampf trefflich feststellen. Oftmals reicht auch schon eine Sendung im Fernsehen aus, um sich zu versichern, dass wir in Absurdistan leben könnten. Dazu passend meldete sich jetzt die italienische Bischofskonferenz zu Wort, die nun homosexuelle Männer als Priester zulassen will.
Kein Sex, aber homosexuell
Das dürfte die vielen hundert oder tauend heimlichen Homosexuellen, die bereits jetzt im Dienst der Kirche stehen, sicherlich erfreuen. Natürlich wäre die katholische Kirche nicht die, die sie ist, gäbe es hier nicht doch noch ein dickes „Aber“. Homosexuelle Priester dürfen keinen Sex haben und müssen ihre Sexualität geheim halten, so die Maxime.
Das dürfen ihre heterosexuellen Kollegen zwar bereits jetzt ebenso wenig, trotzdem war es den italienischen Geistlichen wohl ein besonderes Anliegen, das noch einmal klarzustellen. In der Realität indes zeigt sich in diesen Tagen einmal mehr, dass das Verbot eher lasch gehandhabt wird, blickt man auf den tausendfachen sexuellen Missbrauch in den Gotteshäusern, deren ehrlicher Aufarbeitung sich die Kirche bis heute entzieht. Offiziell bleibt den schwulen Priestern so weiterhin der Leib Christi zumindest physisch verwehrt.
Großer Schritt nach vorne?
Für Kirchenfreunde indes bedeuten die neuen Richtlinien einen „großen Schritt nach vorne“, denn immerhin wurde zuletzt ja vom Vatikan mehrfach bestätigt, dass homosexuelle Männer „von Natur aus ungeordnet“ sind und jenen Schwulen der Segen verwehrt werden muss, die „tiefsitzende homosexuelle Tendenzen aufweisen oder die sogenannte Schwulenkultur unterstützen.“
Papst Franziskus selbst erklärte noch im letzten Jahr, dass man Priester-Seminare nicht für Homosexuelle öffnen dürfe, denn es gebe dort schon genug „Schwuchtelei“. Gemeint waren natürlich homosexuelle Männer – noch schlimmer und undenkbarer im Priesteramt sind dann wohl nur noch homosexuelle Frauen. Amüsant bleibt es allemal, dass man in der Kirche sich jetzt lieber mit keuschen Schwulen abgeben will, als einer Frau gleichberechtigt die Teilhabe zu erlauben. Wahrlich, große Schritte nach vorne.