Tiefe Risse in der US-Politik Queere US-Verbände zeigen sich empört über zu wenig Einsatz für LGBTIQ+ seitens der Demokraten
Warum tun die Demokraten in den USA nicht mehr für LGBTIQ+? Warum engagieren sich die liberalen Politiker nicht stärker gegen Hass-Gesetze, neue Richtlinien und Dekrete der Trump-Administration, die sich klar gegen die Community positionieren? In einem offenen Brief haben die größten queeren Vereine der Vereinigten Staaten nun ihrem Ärger Luft gemacht.
Zerrissenheit der Demokraten
Federführend fordert die Human Rights Campaign (HRC) im Namen der größten queeren Organisationen der USA, dass die Demokratische Partei endlich „mehr tun muss“, um für die Rechte von LGBTIQ+-Menschen einzutreten. Die Kluft zwischen dem, für was die Partei öffentlich eintritt, und dem, was sie tatsächlich tut oder eben nicht tut, werde immer größer.
Zudem scheint die Partei selbst immer mehr zwiegespalten zu sein; während der progressive Flügel der Demokraten einmal mehr einforderte, sich für die queere Community starkzumachen, driftet der eher konservative Teil offenbar schrittweise politisch nach rechts ab, in der Hoffnung, die Wahlverluste von 2024 auszugleichen, so zumindest die Einschätzung der HRC. Dieser Ansicht schließen sich die größten US-Vereine der Community an, darunter PFLAG, GLAAD, Advocates for Trans Equality, das National Center for Lesbian Rights und Equality California.
Die Zukunft der Demokraten
Besonders im Fokus der Kritik steht dabei aktuell der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom, der derzeit als demokratischer Präsidentschaftskandidat für 2028 gehandelt wird. In einem Podcast-Interview erklärte er zuletzt, dass es „zutiefst unfair ist, wenn Transgender-Frauen und -Mädchen in Frauensportarten spielen.“ Für die queeren Verbände stellt dies eine klare Attacke auf die Community dar, es sei „absolut inakzeptabel, dass prominente Demokraten Anti-LGBTIQ+ Argumente von sich geben.“ Und weiter: „Seit der Wahl scheint eine kleine, aber lautstarke Anzahl demokratischer Funktionäre von ihrer Überzeugung abgewichen zu sein, dass LGBTIQ+-Personen den gleichen Schutz durch die Gesetze verdienen.“
In einem gemeinsamen Appell an die Demokratische Partei fordern die queeren Vereine daher eine Rückkehr zu klaren Statements für die Community und betonen überdies: „Die Zukunft der Demokratischen Partei muss eine sein, die an die Bürgerrechte und Freiheiten aller glaubt und sich für Gemeinschaften einsetzt, die Ziel von Fehlinformationen, Hass und Mobbing durch extremistische Akteure sind.“