Direkt zum Inhalt
Scharfe Kritik an der FIFA
Rubrik

Scharfe Kritik an der FIFA Amnesty International betont Gefahr für tausende Menschen bei der WM 2034 in Saudi-Arabien

ms - 12.12.2024 - 12:00 Uhr

Wie erwartet hat die FIFA gestern die Fußballweltmeisterschaft 2034 an Saudi-Arabien vergeben – trotz massiver weltweiter Proteste. Der deutsche Fußballbund DFB hat sich erneut weggeduckt und die Entscheidung einstimmig mitgetragen, zum Ärger vieler Fans. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat nun erneut scharfe Kritik am System der FIFA erhoben. 

Falsche Behauptungen 

Ähnlich wie 2022 in Katar ist Homosexualität auch in Saudi-Arabien illegal und kann mit hohen Haftstrafen bis hin zur Todesstrafe geahndet werden. Die Rechte von Frauen im Land sind überdies stark eingeschränkt. Der Fall Katar hat dabei eindrucksvoll bewiesen, dass die Behauptung, eine Veränderung im Land sei nur in der Zusammenarbeit möglich, falsch ist

Für Amnesty ist klar: „Mit dieser Entscheidung hat die FIFA menschenrechtliche Bedenken ignoriert und bringt damit Einwohner, Wanderarbeiter und Fans in Gefahr. Gemeinsam mit anderen Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften und Fangruppen fordert Amnesty International die FIFA auf, ihre Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte ernst zu nehmen.“  

Gefahr für viele Menschenleben

Steve Cockburn, Experte für Sport und Menschenrechte bei Amnesty International, betont dabei weiter: „Die rücksichtslose Entscheidung der FIFA, die Weltmeisterschaft 2034 an Saudi-Arabien zu vergeben, ohne dass der Menschenrechtsschutz gewährleistet ist, wird viele Menschenleben gefährden. Die FIFA weiß, dass Arbeitsmigranten ausgebeutet werden und sogar sterben, wenn es in Saudi-Arabien keine grundlegenden Reformen gibt. Und trotzdem hat sie sich dazu entschlossen, weiterzumachen. Damit geht die Organisation das Risiko ein, für die vielen zu erwartenden Menschenrechtsverletzungen die Verantwortung tragen zu müssen. Die FIFA hat in jeder Phase des Bewerbungsverfahrens gezeigt, dass ihr Einsatz für die Menschenrechte eine Farce ist.“ Eine Verbesserung der Situation scheint dabei nicht in Sicht – vor allem auch dann nicht, wenn alle anderen Verbände wie der DFB weiterhin die FIFA stützen. 

Auch Interessant

Jugend in der Krise

Größte US-Datenbank über LGBTI*

Die bisher größte US-Datenbank über die psychische Gesundheit von LGBTI*-Jugendlichen in den USA zeigt auf: Die Lage ist ernst - 89 % sind unglücklich
Entschädigung von Veteranen

Großbritannien stockt Gelder auf

Endlich startet in England die Entschädigung von 4.000 homosexuellen Veteranen, die aufgrund ihrer Sexualität schändlich behandelt worden waren.
Finaler Beschluss in England

Verbot von Pubertätsblockern

Das britische Gesundheitsministerium hat jetzt beschlossen: Pubertätsblocker für Minderjährige bleiben dauerhaft verboten.
Rotstift in Mannheim

Keine queere Förderung mehr

Mannheim wird die Förderung mehrerer queerer Projekte im Bereich Beratung/STI 2025 einstellen. PLUS Rhein-Neckar nennt die Entscheidung absurd.
Queere Pilgerreise nach Rom?

Eine Farce ohne kirchlichen Segen

Die erste LGBTI*-Pilgerreise nach Rom findet 2025 statt. Ein Grund zum Jubeln? Der Vatikan selbst will davon allerdings gar nichts wissen.
Genitalherpes

WHO warnt vor Ausbreitung

Die WHO warnt jetzt vor der weiteren Ausbreitung von Genitalherpes. Stigmata und Scham befeuern Neu-Infektionen, gerade bei sexpositiven Menschen.
Schwule Suchanfragen

Wonach suchen wir online?

Wonach suchen wir online, wenn uns die Lust überkommt? Pornhub hat jetzt die Jahresstatistik für 2024 veröffentlicht.
Diskriminierung im Jobcenter?

Linke queer erhebt schwere Vorwürfe

Die Linke queer erhebt schwere Vorwürfe gegen die Jobcenter in Deutschland: Queere Menschen würden beim Bürgergeld stellenweise diskriminiert werden.