Rotstift in Mannheim Die Stadt streicht finanzielle Mittel bei Beratungsangeboten und STI-Testangeboten
Scharfe Kritik des schwul-lesbischen Vereins PLUS Rhein-Neckar: Der Mannheimer Stadtrat lässt die Förderungen von mehreren queeren Projekten 2025 auslaufen, eine weitere Finanzierung ab 2026 ist offenbar nicht mehr vorgesehen.
Kein Geld für Beratung und STI-Testangebote
Bei der letzten Sitzung konnte so keine Mehrheit für die PLUS-Beratung für LGBTI*-Erwachsene gefunden werden. Darüber hinaus wird es ab 2026 auch kein Geld mehr für den Heimtest-Service s.a.m health des Projektes KOSI.MA geben. „Damit wird das HIV/STI-Testangebot in Mannheim weiter eingeschränkt, obwohl sich die Stadt erst im Sommer als ´Fast Track City´ zum verstärkten Einsatz gegen HIV und Aids bekannte“, so Em Brett von PLUS Rhein-Neckar.
Auch bei einem dritten Projekt wurde der Rotstift angesetzt: „Die dringend benötigte Förderung für unsere Beratung und Gruppen für lsbtiaq+ Geflüchtete wurde mehrheitlich abgelehnt. Da die Förderungen aus Land und Bund für die mittelfristige Zukunft alles andere als sicher sind, stehen PLUS for Refugees nun sehr herausfordernde Jahre bevor.“
Enttäuschung beim Verein
Die Entscheidungen lassen sich für das Team der schwul-lesbischen Organisation nur schwer nachvollziehen, denn erst zu Beginn des Jahres wurde der Verein noch für sein 25-jähriges Engagement von der Stadt geehrt. Die jetzt getroffenen finanziellen Streichungen seien enttäuschend.
„Es ist absurd: Man hält Reden über Vielfalt und feiert Fortschritte, während genau die Arbeit, die Menschen konkret hilft, keinen Stellenwert mehr zu haben scheint“, so Brett. Der Verein betont, er wolle sich trotzdem weiterhin mit aller Kraft für die betroffenen Angebote einsetzen, die vor allem finanzschwachen Menschen aus der Community zugutegekommen sind.