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Schwule in Katar
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Schwule in Katar Nach der WM werden Homosexuelle vermehrt verfolgt!

ms - 08.06.2023 - 11:00 Uhr

Es verwundert nicht wirklich, doch jetzt belegt eine neue RTL-Dokumentation: Die Lage von Schwulen und Lesben in Katar hat sich nach dem Ende der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 weiter verschlechtert. Zu diesem Schluss kommt das Reporterteam um Jonas Gerdes und Timo Latsch – die Sendung wird heute kurz nach Mitternacht ausgestrahlt. Warum der Privatsender den dritten finalen Teil der Dokumentationsreihe über Homosexuelle in Katar erneut in die Nachtstunden verlegt, wird das Geheimnis von RTL bleiben.

Westliche Forderungen verschlimmerten die Lage

Nach Angaben des Redaktionsteams von RTL und N-TV habe das einheimische Innenministerium nach dem Ende der immer wieder scharf kritisierten Fußballspiele 2022 die Kontrollen abermals verstärkt und sei gezielt in größerem Umfang abermals gegen homosexuelle Einwohner vorgegangen. Homosexualität wird im Land mit mehrjährigen Haftstrafen bis hin zur Todesstrafe geahndet.

Interviewte LGBTI*-Menschen vor Ort erklärten den Reportern, gerade die Forderungen seitens westlicher Regierungen, in puncto Gesetzgebung gegenüber Homosexuellen umzudenken, haben als Gegenreaktion dazu geführt, dass Katar heute „noch konservativer und strenger“ geworden sei. Die oftmals erklärte Hoffnung vieler deutscher Politiker, die Weltmeisterschaft könne auch etwas an der Menschenrechtslage im Emirat verbessern, hat sich offenbar nicht bestätigt. Immer mehr Katarer seien nun der Auffassung, Homosexualität sei eine Art von „Import“ aus dem Westen, keine angeborene sexuelle Orientierung.

Bundesinnenministerin schweigt zur Homosexuellenverfolgung

Im weiteren Verlauf deckten die RTL-Redakteure auch auf, dass es offenbar bereits seit geraumer Zeit Einrichtungen in Katar gibt, in denen systematisch Konversionstherapien angewandt werden – homosexuelle Menschen sollen dort von ihrer gleichgeschlechtlichen Sexualität „geheilt“ werden. Reporter Jonas Gerdes dazu: „Das Regime in Katar hat jetzt nach der WM nicht mehr die Notwendigkeit, den Schein einer sich öffnenden Gesellschaft zu wahren. Die staatliche Überwachung, die Misshandlungen und die Beweise für Konversionstherapien sollten auch von der deutschen Politik breiter diskutiert werden.“

Gegenüber RTL lehnte das Bundesinnenministerium eine Stellungnahme ab – Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte sich während den Spielen 2022 noch demonstrativ mit der, von der FIFA verbotenen One-Love-Armbinde als Zeichen der Solidarisierung mit Homosexuellen in Katar gezeigt.

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