Direkt zum Inhalt
Neue Debatten um X
Rubrik

Neue Debatten um X Hass-Kommentare bleiben fast immer online - neuer Streit um die Definition von Hate Speech

ms - 04.11.2024 - 11:00 Uhr

Die Debatte um X, ehemals Twitter, geht kurz vor der US-Präsidentschaftswahl sowohl in den USA wie aber auch in Deutschland gewinnt aktuell erneut an Fahrt – Kritik kommt seit geraumer Zeit von einigen queeren Verbänden, während andere Organisationen wie auch schwul-lesbische Vereine die Meinungsfreiheit des App-Anbieters loben. 

Keine Löschung von kritischen Tweets

Neue Zahlen belegen nun, dass die Social-Media-Plattform seit der Übernahme von Milliardär Elon Musk vor rund zwei Jahren deutlich weniger Konten  aufgrund von Hasskriminalität löscht als dies zuvor der Fall war. Nach Angaben des Transparency Reports wurden gerade einmal rund 2.300 User-Profile aufgrund von Hass gesperrt. Das sind 99,7 Prozent weniger als dies noch im Jahr 2021 der Fall war, vor der Übernahme von Musk.

Allerdings geht X trotzdem weiterhin gegen jene Konten vor, die gegen die allgemeinen Richtlinien verstoßen, hier wurden allen im ersten Halbjahr 2024 rund 224 Millionen Konten gemeldet und knapp fünf Millionen davon auch gesperrt. Musk selbst betont, wie wichtig ihm die Meinungsfreiheit ist, weswegen er sich immer wieder gegen das Sperren von vermeintlichen Hass-Postings ausgesprochen hat, die aus seiner Sicht unter die Meinungsfreiheit fallen. 

Beliebte News-App weltweit – trotz Kritik

Queere Verbände wie GLAAD in den USA sehen das erwartungsgemäß anders und setzen andere Maßstäbe an, wenn es um die Einschätzung geht, was ein Hass-Kommentar ist und was nicht. GLAAD spricht so ganz offen davon, dass X der „Bad Boy“ der Branche sei, die LGBTI*-Kampagne „It Gets Better“ betonte mehrfach, der Nachrichtendienst sei gefährlich für Jugendliche.

Musk scheint indes sein Zeil weiter zu verfolgen, auch wenn zwischendurch einige Werbekunden abgesprungen sind – seit 2022 hat er das Unternehmen neu strukturiert, neue Richtlinien eingesetzt, die Mitarbeiterzahl verschlankt und es geschafft, dass die App derzeit in 143 Ländern weltweit zur Nummer-Eins-App für Nachrichten geworden ist – auch in den USA. Hier nutzen inzwischen 65 Prozent aller X-User die App vorrangig als hauptsächliche Plattform für Nachrichten. Für 92 Prozent der Nutzer gehören Nachrichten zu den Top-4-Gründen, X zu verwenden (Pew Research Center 2024). 

Auch Interessant

Augen zu bei US-Hassverbrechen

Warum werden Theaterstücke zensiert?

Zensur an US-Schulen: Immer öfter wird offenbar versucht, das Theaterstück über den Mord an dem schwulen Studenten Matthew Shepard zu verhindern.
E-Zigaretten bei LGB

Trend bei Schwulen und Bisexuellen

Homo- und Bisexuelle in den USA greifen überdurchschnittlich oft zur E-Zigarette, warnen jetzt US-Experten. Die Frage ist, warum?
Rotstift bei Lambda Berlin

Queere Organisation schlägt Alarm

Das Jugendnetzwerk Lambda in Berlin schlägt Alarm: Die geplanten Kürzungen der Stadt bedrohen demnach die Existenz des Vereins für LGBTI*-Jugendliche.
Skandalfall P. Diddy

Neue Vergewaltigungsvorwürfe

Der Skandal um US-Rapper P.Diddy weitet sich aus, immer mehr Männer und Frauen berichten von äußerst brutalen Vergewaltigungen.
Adoptionsverbot in Russland

Neuer Schachzug gegen LGBTI*

Russland hat zwei neue Gesetze gegen Homosexuelle und queere Menschen auf den Weg gebracht, darunter ein Adoptionsverbot für gewisse Ausländer.
Erneuter Knockout fürs Gendern

Gendersprache bleibt unbeliebt

Erneutes Knockout fürs Gendern! Eine neue Studie zeigt: Die deutsche Mehrheit will nicht gendern, auch Frauen, Jugendliche und Grüne nicht!
Ende der Regenbogenflaggen

Hass-Prediger bejubelt Trump-Sieg

Das Ende der "Macht der homosexuellen Geister" sei da, erklärte jetzt US-Hass-Prediger Kenneth Copeland. "Nie wieder Regenbogenflaggen" mit Trump.
Grausame Zensur in Pakistan

Komplette Isolation von Schwulen

Radikal und grausam geht die Regierung von Pakistan weiter gegen Schwule vor: Jetzt sollen alle Kontaktmöglichkeiten von X bis VPN unterbunden werden.