50 Festnahmen in Russland Russische Polizei geht brutal gegen Gäste von Gay-Clubs vor
Am internationalen Coming-Out-Tag am vergangenen Freitag hat die russische Polizei in Moskau Razzien in zwei Schwulenclubs in der Stadt durchgeführt, dabei wurden über fünfzig schwule Männer verhaftet, wie die beiden pro-russischen Telegrammkanäle MSK1 und SHOT derzeit berichten.
Brutales Vorgehen der Polizei
Nach Angaben von schwulen Aktivisten vor Ort, gingen die Beamten dabei äußerst brutal vor – online sind über mehrere weitere Telegram-Kanäle Videos und Bilder von der Aktion zu sehen. Zuerst stürmten die Polizisten gegen ein Uhr morgens den Club Central Station, rund zweihundert schwule Gäste waren zu diesem Zeitpunkt vor Ort.
Die Besucher wurden gezwungen, sich mit den Händen am Hinterkopf auf den Boden zu liegen. Anschließend wurde jeder von ihnen gewaltsam durchsucht. Rund fünfzig Personen wurden inhaftiert, wohin die schwulen Männer gebraucht worden sind, ist derzeit nicht klar. Nach ersten Aussagen der russischen Polizei sei die Aktion ein Einsatz zur Bekämpfung des Drogenhandels gewesen.
Dauerhafte Schließung?
Kurz darauf führten die Beamten eine zweite Razzia im Club Three Monkeys durch. Beide Clubs gehören demselben Eigentümer. Angeblich sollen sich im Vorfeld Anwohner beschwert haben, da in dem Moskauer Club „unanständige Sachen“ passieren würden. Unter anderem war die Rede von „halbnackten Männern in Frauenkleidern“, die auf der Bühne tanzen und sich küssen würden.
Außerdem soll sich in den Drag-Queen-Shows über die russische „Spezialoperation“, den Ukraine-Krieg, lustig gemacht worden sein. Die beiden Clubs gehören zu den letzten Anlaufstellen in Moskau für Schwule; ob nach der Aktion die Einrichtungen wieder öffnen werden, ist derzeit nicht bekannt. Der pro-russische Sender Mash berichtete zuletzt, dass die beiden Clubs wegen „Diskreditierung der russischen Armee“ dauerhaft geschlossen werden könnten.