Direkt zum Inhalt
Jugendliche und Online-Dating
Rubrik

Jugendliche und Online-Dating Die Mehrheit der LGBTI*-Jugend outet sich online immer früher

ms - 11.10.2024 - 11:00 Uhr

Dating-Apps sind wichtig für die junge LGBTI*-Community. Wie wichtig, zeigt jetzt eine neue Studie von eharmony in Kooperation mit der Lobbyorganisation GLAAD mit Blick auf das Outing-Verhalten. Für jeden dritten LGBTI*-Jugendlichen (32%) ist eine Dating-App nebst der Familie und Freunden eine der drei wichtigsten Orte, um sich zu outen. 

Outing in jungen Jahren online

Wenig überraschend zeigt die Studie auf, dass ältere Generationen andere Wege suchten, um offen zu ihrer Sexualität zu stehen – beispielsweise über Anzeigen in Zeitungen, Kontaktbörsen oder auch in Schwulenbars. Letztere spielen für die junge queere Generation Z mit vier Prozent praktisch keine Rolle mehr.

66 Prozent der jungen LGBTI*-Befragten aus den USA, Kanada, Australien und Großbritannien hat sich vor dem Alter von 18 Jahren online geoutet, 93 Prozent von ihnen dann in den kommenden vier Jahren. Bei älteren Generationen sind diese Werte um rund ein Drittel geringer. Dem Großteil der LGBTI*-Heranwachsenden (64%) hat das Coming-Out geholfen, zu sich selbst zu stehen, knapp die Hälfte (46%) verspürte auch ein Gemeinschaftsgefühl. Trotzdem sagten 53 Prozent, dass das Outing auch eine „beängstigende Erfahrung“ für sie gewesen ist. 

Lust auf Sexualität befördert frühes Outing

Insgesamt geben schlussendlich aber 92 Prozent der jungen LGBTI*-Befragten ihr sexuelle Orientierung online an. Bemerkenswert, denn in anderen Bereichen waren die Befragten deutlich zurückhaltender: Nur 41 Prozent geben ihren Beruf an, nur 38 Prozent ihre Religion. Ein maßgeblicher Grund, offen mit seiner Homosexualität umzugehen, ist für 43 Prozent die Tatsache, dass sie ihre Sexualität erkunden wollen. 

Um sich online sicher zu fühlen, setzt die homosexuelle und queere Gen-Z dabei vor allem auf Gemeinschaft – je mehr LGBTI*-Menschen eine App nutzen, desto besser aufgehoben und geschützter fühlen sie sich. Für die Studie befragte die international tätige Partnerschafts-Organisation eharmony im September dieses Jahres 1.400 homosexuelle und queere Menschen. 

Auch Interessant

Sparkurs Berlin

Diversität besonders betroffen?

Berlin muss sparen - überproportional betroffen seien nun aber von den Einsparungen Diversitäts-Projekte, kritisieren Berliner Kulturanbieter.
Eklat beim Klimagipfel

Keine Frauenrechte wegen Homophobie

Eklat beim Klimagipfel: Der Vatikan verbündete sich offenbar mit homophoben Staaten, damit homosexuelle Frauen nicht geschützt werden.
Differenzen bei der Akzeptanz

Schweizer und die LGBTI*-Community

Mehr Zuspruch für Homo- und Bisexuelle, eher Ablehnung bei Trans- und nicht-binären Menschen - so die Ergebnisse einer neue Befragung der Schweizer.
Augen zu bei US-Hassverbrechen

Warum werden Theaterstücke zensiert?

Zensur an US-Schulen: Immer öfter wird offenbar versucht, das Theaterstück über den Mord an dem schwulen Studenten Matthew Shepard zu verhindern.
E-Zigaretten bei LGB

Trend bei Schwulen und Bisexuellen

Homo- und Bisexuelle in den USA greifen überdurchschnittlich oft zur E-Zigarette, warnen jetzt US-Experten. Die Frage ist, warum?
Rotstift bei Lambda Berlin

Queere Organisation schlägt Alarm

Das Jugendnetzwerk Lambda in Berlin schlägt Alarm: Die geplanten Kürzungen der Stadt bedrohen demnach die Existenz des Vereins für LGBTI*-Jugendliche.
Skandalfall P. Diddy

Neue Vergewaltigungsvorwürfe

Der Skandal um US-Rapper P.Diddy weitet sich aus, immer mehr Männer und Frauen berichten von äußerst brutalen Vergewaltigungen.