Sorge um das Klima Die Klimakrise befeuert Depressionen bei jungen LGBTI*-Menschen
Angst vor dem Klimawandel – das ist neben der steigenden Hasskriminalität in den USA eines der anderen großen Probleme für die junge LGBTI*-Community in Amerika. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Trevor Projects, die jetzt vorgestellt wurde.
93 Prozent machen sich Sorgen
Insgesamt 55 Prozent gaben an, sie sich sehr häufig große Sorgen über den Klimawandel zu machen. Weitere 38 Prozent bedrückt das Thema zumindest ab und an und nur sieben Prozent der queeren Jugend macht sich gar keine Gedanken darüber. Die Ergebnisse stützen sich auf die Studie „2024 U.S. National Survey on the Mental Health of LGBTQ+ Young People” sowie auf weitere Erhebungen des Department of Housing and Urban Development und der Federal Emergency Management Agency.
Größte Ängste bei jungen Erwachsenen
Der ängstliche Blick in Richtung Klima ist dabei allerdings unverhältnismäßig verteilt, denn vor allem junge LGBTI*-Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren (59%) sowie jene in Großstädten (59%) und im Nordosten sowie Westen der Vereinigten Staaten plagen Zukunftsängste. Ein klein wenig entspannter blicken junge LGBTI*-Menschen außerhalb von Städten oder im Süden Amerikas auf die Ausgangslage – allen Untersuchungsgruppen ist aber zu eigen, dass eine Mehrheit sich Sorgen macht.
Aussichtslose Lage?
LGBTI*-Jugendliche kämpfen seit Jahren auch mit verstärkt auftretenden Depressionen und Angstsymptomen – bereits durch die Corona-Pandemie wurde dies noch weiter befeuert. Die Bedenken rund um den Klimawandel verschärfen diese Problematik noch einmal deutlich, wie die Studie offenlegt. Je stärker Angst und Depressionen bei jungen Homosexuellen und queeren Menschen ausgeprägt sind, desto wahrscheinlich haben sie dann auch große Furcht vor den Folgen des Klimawandels. Für viele erscheint die Lage damit immer aussichtsloser.
Mehr Einsatz für Jugendliche
„Unsere Daten zeigen, dass die LGBTI*-Jugendlichen von heute auf die Welt, die sie erben, eingestellt sind und sich häufig Sorgen über den Klimawandel machen. Diese Sorgen waren auch mit umfassenderen psychischen Gesundheitsproblemen verbunden, einschließlich Symptomen von Depressionen und Angstzuständen, die bei LGBTI*-Jugendlichen bereits verstärkt auftreten. Kurz gesagt könnte dies bedeuten, dass der Klimawandel und die Art und Weise, wie mit dem Klimawandel umgegangen wird, zu den psychischen Gesundheitsproblemen von LGBTI*-Jugendlichen beitragen, doch sind weitere Untersuchungen erforderlich. Unsere Ergebnisse unterstreichen den dringenden Bedarf an psychischen Gesundheitsdiensten und integrierten Unterstützungssystemen, die sowohl Umwelt- als auch psychologische Stressfaktoren für LGBTÜ-Jugendliche berücksichtigen“, so “, so Dr. Steven Hobaica, leitender Forscher beim Trevor Project. Die Organisation ist die größte Anlaufanstelle für junge LGBTI*-Menschen in den USA.