Direkt zum Inhalt
HIV-Neuinfektionen in den USA

HIV-Neuinfektionen in den USA Gesundheitsbehörde CDC schlägt Alarm - keine Ansprache von Latinos bei der HIV-Prävention

ms - 03.07.2024 - 14:00 Uhr
Loading audio player...

Auch wenn die Zahlen der HIV-Neuinfektionen in den USA insgesamt zuletzt vor allem bei jungen schwulen und bisexuellen Jugendlichen und Männern leicht zurückgegangen sind, will das Center for Disease Control and Prevention (CDC) keine Entwarnung geben, denn die Daten seien vielerorts trügerisch. Mehr noch, die Gesundheitsexperten waren jetzt vor einem dramatischen Anstieg von HIV unter jungen schwulen Latino-Männern. 

Läuft die HIV-Prävention ins Leere?

Inzwischen entfallen 33 Prozent aller HIV-Neuinfektionen in den USA auf diese Gruppe und das, obwohl südamerikanische Männer gerade einmal 19 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen, so das CDC. Zu den meisten Neu-Infektionen unter dieser Menschengruppe kam es dabei in Kentucky, Louisiana, Georgia und South Carolina. Kritisch blickt die CDC so auch auf die, seit drei Jahren laufende Bundesinitiative zur Bekämpfung der HIV-Epidemie in den USA – bei Latino-Männern scheint diese nicht ausreichend genug anzukommen.

Es scheitert schon an der Sprache

Das Problem sei vielerorts auch hausgemacht, in South Carolina beispielsweise reichen die finanziellen Mittel gerade noch für vier Gesundheitshelfer mit Schwerpunkt HIV im Bundesstaat– von denen einige bis heute nicht einmal Spanisch sprechen und sich daher bis heute mit vielen schwulen Latinos überhaupt nicht unterhalten können. Es bedürfe hier dringend mehr zweisprachiger HIV-Fachleute, zudem sollten Beratung und Tests auch in Latino-Clubs angeboten werden. Außerdem müsste die Versorgung im ländlichen Raum ausgebaut werden, wo es vielerorts gar keine HIV-Ansprechpartner gibt.  

Laut der CDC werden auch die Bundesmittel für die HIV-Gesundheitsversorgung in ganz Amerika falsch verteilt – von den rund 30 Milliarden US-Dollar entfallen demnach gerade einmal vier Prozent auf die Prävention. Unterm Strich sei es so verständlich, dass sich binnen von zwei Jahren zuletzt die Neu-Infektionen unter schwulen Latinos in vielen Bundesstaaten mehr als verdoppelt haben. Insgesamt leben in den USA aktuell rund 1,2 Millionen Menschen mit HIV, einschließlich derer, die nicht wissen, dass sie infiziert sind.

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.