Direkt zum Inhalt
Religion und Gay-Community

Religion und Gay-Community Britische Studie zeigt Ranking der Religionen unter Schwulen, Lesben und Bisexuellen auf

ms - 24.04.2024 - 11:00 Uhr
Loading audio player...

Die jüngste britische Volkszählung bringt immer wieder interessante Daten zu Tage, zuletzt wurden nun die Verbindungen zwischen der LGBTI*-Community und Religionen in England und Wales genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Homosexuelle und bisexuelle Menschen fühlen sich eher von kleineren Religionen angezogen. 

Klein aber fein

Besonders kleine Minderheitenreligionen, die von der nordischen Mythologie bis hin zum indischen Jainismus reichen, finden am ehesten Zuspruch, wie die BBC aus den Daten herausgearbeitet hat. Die kleinen Gruppen werden unter dem Begriff „andere Religionen“ zusammengefasst – rund 15 Prozent der Schwulen, Lesben und Bisexuellen bekennen sich dazu. Mit Abstand folgen dann als beliebteste weitere Religionen der Buddhismus (7,3 %) sowie das Judentum (4,5%). Das Besondere der kleinen Religionen auf der Insel: Oftmals erlauben sie die aktive Einbindung von LGBTI*-Menschen in die Glaubensgemeinschaft. 

Zuspruch zum Buddhismus

Die Vizepräsidentin der Europäischen Buddhistischen Union, Munisha, erklärte dazu: „Die offiziellen öffentlichen Erklärungen der meisten Religionen zu gleichgeschlechtlichen Beziehungen sind bestenfalls ambivalent, und einige verurteilen sie geradezu. Es ist nicht verwunderlich, wenn viele Menschen, die sich zu Menschen ihres eigenen Geschlechts hingezogen fühlen, die buddhistische Ethik viel leichter mit ihren eigenen Werten vereinbaren können. Ich bin noch nie einem Buddhisten begegnet, der Vorurteile gegenüber gleichgeschlechtlichen Beziehungen hatte.“

Indirekt kann das auch Kieran Bohan, der Direktor des Open Table Network von Communitys für LGBTI*-Christen bestätigen: Eine Umfrage der Gruppe ergab, dass 90 Prozent der befragten Gemeindeleiter bestätigten, dass LGBTI* für einige christliche Kirchenmitglieder bis heute ein großes Problem darstelle. Kaum verwunderlich landen die Christen bei Homosexuellen mit gerade einmal 1,7 Prozent Zuspruch auf den hinteren Plätzen in der Community. Den letzten Platz aller Religionen in der englischen Gay-Community belegt der Islam (1,4%). 

1,3 Millionen homosexuelle Engländer

Bei der großen Volkszählung 2021 wurden den Einwohnern ab 16 Jahren zum ersten Mal auch Fragen zur sexuellen Orientierung gestellt. Nach zweijähriger Auswertungsarbeit wurden die komplexen Daten 2023 erstmals vorgestellt und bis heute weiter ausgearbeitet. Die jüngste Erhebung zeigte dabei auf, dass rund 1,3 Millionen Menschen in England und Wales schwul, lesbisch oder bisexuell sind.  

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.